Ich hatte ja in diesem Artikel schon dargelegt, wohin eine Wissenschaft führt, die nicht gereinigt ist durch die ehernen Grundsätze des Genossen Lyssenko. Hier sieht man mal wieder an einem Beispiel, wie kontraproduktiv solche bürgerliche »Wissenschaft« sich auswirkt.
Es werden einfach Fragen gestellt, von denen von Vornherein klar ist, daß ihre Beantwortung die Bewußtseinsbildung der proletarischen Massen um keinen Deut voranbringen wird, ja, die geeignet sind, ungefestigte Genossen in ihrem Klassenstandpunkt zu irritieren, Fragen, die das Politbüro nie gestellt hat, Fragen deshalb, die der gesamten Elite fortschrittlicher Soziologen aus gutem Grunde im Traum nicht einfallen würden. Und wo? Natürlich im erzreaktionären Pennsylvanien, das schon so rückschrittlich klingt wie Transsylvanien und das Bayern Amerikas sein könnte, wenn dies nicht schon Texas wäre. Was dort ein trotzkistischer, konterrevolutionärer, rechtsabweichlerischer Wissenschaftler herausgefunden haben will (und wenn man solche Fragen stellt, ist es am Ende ja auch kein Wunder, wenn man solche Antworten herausfindet) spricht allem Hohn, was Generationen von Soziologen, Psychologen, Genderologen und Feminologen in mühevoller Arbeit gemäß den Grundsätzen des Genossen Lyssenko zusammengetragen haben und ist hier zu finden, so daß hiermit jeder Genosse gewarnt ist und diesen Bereich des Netzes weiträumig umgehen sollte.
Aber weiteres Ungemach dräut: Während die Aprilrevolution durch Deutschland fegt und gemäß der revolutionären Erkenntnis, daß wir keine Kraftwerke brauchen, weil der Strom ja sowieso aus der Steckdose kommt und auch keine Landwirtschaft, weil wir unsere Kartoffeln im (genossenschaftlich organisierten!) Konsum kaufen, die längst überfällige Abschaltung der Kraftwerke fordert (auch wenn man kritisch anmerken muß, daß die junggebliebenen Altkader von Wackersdorf dem Klassenfeind in die Hände spielen, der sich sicher das Maul darüber zerfetzen wird, daß ihre Grammatikkenntnisse ihren naturwissenschaftlichen so in etwa entsprechen, so daß sie sich schon mal in ihren mehrstufigen Verneinungskaskaden verheddern und ein Zeichen setzen wollen »gegen Überlegungen … den Ausstieg aus dem Ausstieg aus der Atomenergie rückgängig zu machen« [sic!]), während also dieser Sturm durch Deutschland fegt und das Monopolkapital erzittern läßt, gibt es immer noch bürgerliche Widerstandsnester, die diese Revolution und ihre Notwendigkeit nicht nur in Frage stellen, sondern auch noch ihren Spott mit dem revolutionären Volkswillen treiben, kranke, fundamentalistisch-religiöse Klimahäretiker, die aus ihrer Gegnerschaft auch noch kaltblütig Kapital schlagen wollen. Also keinesfalls anklicken, Genossen!
ostseestadion
April 25, 2010
Also, wir als streng sozialistisches autorInnenkollektiv sind natürlich auch dagegen, den ausstieg aus der abschaltung der atomwerke rückgängig zu machen.
da ein kauf des stromes aus dem kapitalistischen nicht rgw ausland natürlich nicht in frage kommt, um den imperialistischen monopolkonzernen nicht wertvolle forumchecks in den rachen schmeissen zu müssen, müssten wir die strömlingeInnen ja dann aus dem befreundeten ausland herbeikarren.
da blieben kuba oder nordkorea. oder der tschad. was überlandleitungen fast ausschliesst, da die fdj dafür wohl 200 jahre brauchen wird .
für die erbauung. bliebe nur der schiffstranport.
das heisst, das politbüro, in abstimmung mit dem zk , müsste die strömlinge mindestens 30 tage vor benötigung bestellen, richtig ?
oder , wenn nordkorea schon fax hat, können die genossinnen den strom auch per fax schicken. aus umweltschutzgründen, gleich zusammen mit dem klopapier. deren produktion sich die kombinate hier in narragonien dann auch sparen könnten.
aus diesem grunde sind wir dafür, den rgw auf nordkorea, kuba, tschad und narraschildistan auszuweiten. umweltschutz geht uns alle an !
gewusst wie – spar auch du energie !
Abschnittsbevollmächtigter
April 25, 2010
Wenn das wirklich so ist, wie Du schreibst, daß es in Nordkorea noch Toilettenpapier gibt, sind wir aus dem Schneider. Dann machen wir einen Ringtausch: Nordkorea kriegt von uns dieses ganze nukleare Bastelmaterial, das wir übrig haben, wenn wir die AKW abschalten. Dafür liefern die ihr Toilettenpapier nach Cuba, die dafür bestimmt liebend gern schiffsladungsweise Strom an uns liefern, den sie aus dem Öl pressen können, das sie von Genossen Chavez gegen Lieferung von Ärzten bekommen. So funktioniert sozialistische Hilfe!
Abschnittsbevollmächtigter
April 26, 2010
Nachtrag: Die Genossen Mugabe und Achmadinedshad tauschen gerade auch Öl gegen Uran: http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/africaandindianocean/zimbabwe/7628750/Iran-strikes-secret-nuclear-mining-deal-with-Zimbabwes-Mugabe-regime.html
Karl Eduard
April 26, 2010
Kommunismus haben wir also schon, weshalb die Elektrifizierung des ganzen Landes jetzt aufgegeben werden kann. Die Räte dürfen noch ein wenig bleiben und Macht ausüben, wenn ihre Machtausübung im Sinne der Partei ist, die den Strom fliessen lässt oder nicht, so wie der Mann der Arbeit mittels seines starken Armes die Räder der Züge der Bahn-AG zur Urlaubszeit stillstehen lassen kann und wird, wenn es ein Parteitag beschliesst. Oder die Gewerkschaft.
Will Tanner
April 27, 2010
Ich bin immer wieder beeindruckt von der Scharfsinnigkeit unserer kritischen Intelligenz und der Paladine des wissenschaftlichen Weltbilds:
http://nachrichten.t-online.de/stephen-hawking-ausserirdische-koennen-gefaehrlich-sein/id_41441430/index
Ich habe ALF aber jetzt schon einige Jahre gehalten und mit ihm sehr viel gesprochen, sonst hätte er ja auch unsere Katze gefressen. Einmal hatte er mich sogar in die Fänge des Geheimdienstes gebracht, wo ich watergeboardet wurde. Ist es das, was der große Steven Hawking gemeint hat, dass man mit Außerirdischen nicht reden soll?
Und was ist, wenn die merken, dass ich immer gerne Calamari fritti gegessen habe?
Abschnittsbevollmächtigter
April 27, 2010
Ja, Genosse Tanner, das ist wahre, verantwortungsbewußte Wissenschaftlichkeit, besonders die Passage über »glühende tintenfischartige Kreaturen, Herden von Pflanzenfressern und strahlend gelbe Räuber vor, die ihre Beute mit Stachelschwänzen töten«, über die nachzudenken »mathematisch betrachtet völlig rational« sei, hat mich zutiefst beeindruckt.
Aber wir können beruhigt schlafen, da die Partei alle notwendigen Maßnahmen zu unserem Schutz ergriffen hat:
Ich hoffe, die haben mit der GEMA einen ordentlichen Universe-Tarif ausgehandelt.
Nostalgie
April 27, 2010
Whow so habe ich mir Wissenschaft immer vorgestellt wie Perry Rhodan!
Dumm nur dass in Independence Day die imperialistischen Amerikaner die Welt retten.
Die Partei sollte das Thema dringend als Agit Prop Film aufarbeiten, wobei nebenher noch die Weltrevolution durch geführt wird.
harrytisch2009
April 28, 2010
Das wäre ein Thema für einen eigenen Beitrag… bzw. generell eine neue Serie, nämlich fortschrittliches sozialistisches Filmschaffen abseits dessen, was Hollywood jetzt schon schafft. Auf unserer spanischen Partnerseite gibt es das ja auch schon.
Im Grunde werden wir die Aliens sexuell befreien müssen und ihnen kostenlose Gesundheitsversorgung und kostenlose Bildung im Rahmen der Schulpflicht garantieren müssen. Wir dürfen natürlich auch nicht vergessen, ihnen einen Mindestlohn, ein bedingungsloses Grundeinkommen und tarifliche Rechte einzuräumen.
Selbstverständlich müssen sie auch vor Diskriminierung auf Grund ihrer sexuellen Identität geschützt werden, zum Zwecke der Gleichstellung aller Geschlechter, die es unter ihnen gibt, muss es Geschlechter- und Genderbeauftragte geben und wir dürfen alternative Lebensweisen, die sie pflegen, nicht geringer schätzen, nur weil sie vielleicht für uns ungewohnte Elemente wie Kannibalismus, Sklaverei, Pädophilie, Zoophilie, Polygamie, Menschenopfer oder Selbstmordattentate in Pizzerias aufweisen.
Ich denke – und das ist unsere Botschaft, die uns so fundamental von „Independence Day“ unterscheidet – wir müssen ihnen mit Toleranz, Verständnis und aufklärerischem Weltbürgertum begegnen.
PS: Perry Rhodan ist faschistisch. Das hatte der leider nicht mehr unter uns weilende Genosse Robert Jungk herausgefunden.
Nostalgie
April 28, 2010
Du denkst also Genosse, dass wir die Aliens die in Inedependece Day die Welt bedrohen aus den Fängen der US Imperialisten retten müssen und ihnen einfach Marx und Engels vorlesen müssen und dann ergreifen die, sofort die Flucht mitsamt ihrem Mutterschiff?
Aber warum ist Perry Rhodan faschistisch? Der war doch der Gute so wie Prinz Eisenherz nur eben intergalaktisch.
harrytisch2009
April 29, 2010
Prinz Eisenherz war ein Junker, der aus der reaktionären Klasse kam und die feudalistischen Herrschaftsverhältnisse nie in Frage stellte.
Ich denke auch, der Genosse Jungk hatte an Perry Rhodan im Wesentlichen jedweden Klassenstandpunkt vermisst. Und einem wie ihm, der wusste, was (O-Ton Jungk in der „Weltwoche“) die „volksbiologisch sehr fortschrittliche Regierung des Dritten Reiches“ so alles auf die Beine stellte, sollte man die Kompetenz bei Beurteilungen dieser Art nicht absprechen.
Abgesehen davon: Sollte man nicht vielleicht die Genossin Claudia Roth zur Sonderbotschafterin des Planeten für Kontakte mit Außerirdischen ernennen? Sodass sie es ist, die – sollten sie sich nähern – als Erste mit ihnen Kontakt aufnehmen und ihnen damit auch den ersten Eindruck von unserem Planeten verschaffen sollte?
Abschnittsbevollmächtigter
April 29, 2010
Diesen Gedanken revolutionär weiterentwickelt – wäre es da nicht, statt einfach nur passiv auf das Erscheinen der Außerirdischen zu warten, gleich sinnvoller, die Genossin auf eine aktive Mission zu den Außerirdischen auszusenden. Es gibt da sicher noch ferne Galaxien, die weder Mülltrennung, Mehrwegpfand, Windkraft noch Homosexualität haben und die dringend mit grünem Denken missioniert werden müßten. Sicher würde es uns allen schwerfallen, uns von einer unserer besten zu trennen, aber müßten wir dieses Opfer nicht schweren Herzens bringen? Qualifiziert ist die Dame durch ihre Affinität zu Sonne, Mond und Sternen zweifellos vor allen anderen in Frage kommenden KandidatInnen.