politisch überfällige kritik der fussball-wm

Posted on Juli 4, 2010 von

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Der grosse nachteil der üblichen kapitalistischen und unkritischen presseberichterstattung über die fussball-wm ist, dass zuwenig reflektiert und politisiert wird. Zum glück haben wir eine tageszeitung, die richtig schreibt, dass sie intelligenter als die anderen ist und nicht in die bewusstseinsvernebelungsfalle der mächtigen in wirtschaft, sport und politik geraten. Wir wollen uns dem anschliessen.

Das wm-geschehen kann man nämlich auslegen wie eine brecht’sche parabel über brutalität des wettbewerbsdenkens, neokolonialismus, nationalismus, kommerzialismus, diskriminierung und die gerechtigkeit der herrschenden, die nach dem prinzip funktioniert „die kleinen hängt man, die grossen lässt man laufen“. So konnte man beobachten, dass die mannschaft des gierigen kilometerfressers usa mit 118.370 km pro spiel am meisten gelaufen ist, während das von ihnen ausgebeutete ölland nigeria mit der geringsten laufstrecke von 92.840 km pro spiel hauptsächlich erfolglos auf dem platz herumhing. Das ist sozial ungerecht!

Diego und Fidel: Sport und politik vereint für den frieden!

Die ungerechtigkeit geht aber weiter. Normalerweise wäre es gerecht gewesen, dass die mannschaft argentiniens (98.786 km) das spiel gegen die nazitruppe von löw (107.834 km) gewonnen hätte, denn es war niemand anderes als maradona, der 1986 die arbeiterfaust in das fussballspiel eingeführt hatte. Da er dies als die „hand gottes“ bezeichnet hat, hat er weiterhin einen wichtigen beitrag zur aufklärung gegen den aberglauben geliefert, denn so wurde jedem klar, dass gott, den es ja nicht gibt, ein mittel des regelwidrigen betruges ist. Dafür und für sein politisches engagement gegen den us-imperialismus wurde er sogar vom maximo líder fidel castro empfangen. Aber die fifa tut nichts für die lehren von castro, sondern nur für den kommerz von castrol, das ein ableger des ölverschmutzenden BP-konzerns ist! In dieser instinktlosigkeit, von bp geld anzunehmen, kommt die fifa nur dem bundespräsidenten wulff nach. Genosse gabriel würde nicht mal steuern von bp nehmen, das geld brauchen nämlich die opferinnen und opfer viel mehr.

Auch länder haben mäuler!

Der kritik dieser verhältnisse mittels einer politisierung des fussballes wollen sich faschisten und neoliberale entziehen. Das ist ein durchsichtiges manöver, denn politisch war fussball schon immer, nämlich seit im auftrage genosse mielkes der bfc dynamo die ddr-meisterschaft gewonnen hat. Wer ein gereiftes verständnis für die politisch-gesellschaftlichen zusammenhänge hat, der erkennt den „schland“-jubel als politisch unverantwortlich.

Ein schiedsrichter zeigt ungestraft den hitlergruss!

Wer nämlich heute schwarz-rot-goldene fahnen schwenkt, der marschiert morgen oder gestern unter schwarz-weiss-roten hakenkreuzfahnen! Deswegen ruft das autorInnenkollektiv dr. hilde benjamin zur gegendemonstration gegen biedermeierlichen fussballkonsum und unkritisches fahnenschwenken und hitlergrusszeigende schiedsricherInnen auf. Wehret den anfängen!