Der zunehmende Einfluss des AutorInnenkollektivs Dr. Hilde Benjamin und des Bluthilde-Blogs in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft hat zur Folge, dass nicht nur Massen geschundener und entrechteter Proletarier, die sich Tag für Tag – die Maus mit ihren schwieligen Händen wie einen Rettungsanker umklammernd – mit letzter Kraft auf unser Blog schleppen, sondern auch ihre Führungspersönlichkeiten aus der kritischen Intelligenz bei uns Rat und Orientierung suchen, wo die Avantgarde des Weltproletariats nach den Weisungen der Partei den Klassenstandpunkt erarbeitet.
So hat kürzlich beispielsweise der Genosse German Psycho eine – viele Progressive aller Länder bewegende – Debatte darüber angestoßen, ob die am Stärksten vom Monopolkapital gesteuerten Schurkenstaaten, USA und Israel, nach der Befreiung des dortigen Proletariats durch die revolutionäre Dynamik des gesellschaftlichen Produktionsprozesses überhaupt am Aufbau des Sozialismus teilhaben und die Segnungen des Kommunismus miternten dürfen.
Die Antwort kann – auch wenn die Verankerung der Ausbeuterklassen im Machtgefüge dieser Staaten am Stärksten ist – nur Ja lauten, da der Sozialismus ein besseres Leben für alle Werktätigen bringt und die Diktatur des Proletariates am Ende auch den regressiven Geist der Zionisten und der Pilgrim Fathers überwinden wird. Natürlich wird es „Israel“ in einer durch den Sozialismus befreiten Welt nicht mehr geben und die USA würden sich in „Sozialistische Volksrepubliken Nordamerikas“ umbenennen müssen, da sie nach Jahrhunderten des Imperialismus, des Krieges und der Unterdrückung, die von ihnen ausgegangen gewesen waren und wohl noch sein werden, gegenüber dem Weltproletariat eine Bringschuld haben werden. Aber die fortschrittlichen Kräfte in jenen Territorien, die jetzt schon für Frieden, Klimaschutz und Verteilungsgerechtigkeit kämpfen, werden beim Aufbau des Sozialismus erst recht gebraucht werden.

Ein moderner Ingenieur der Seele, der als Teil der intellektuellen Elite Kapitalismus und Weltzionismus an der Heymatfront bekämpft: Genosse Oliver Stone
Erste Ansätze sind ja vorhanden: In den USA sind es unter anderem die fortschrittliche Adminstration Obama, die Demokraten, die Hollywood-Elite und die kritische Intelligenz, die Akzente im Kampf gegen den Klassenfeind setzen.
Aber auch in der zionistischen Entität gibt es bereits einige unermüdliche Streiter für die Sache des Fortschritts, die wir bei aller berechtigter Empörung über die Apartheidpolitik der zionistischen – und damit wie die UNO bereits mehrfach festgestellt hatte rassistischen – Führung nicht aus den Augen verlieren dürfen.
Bei den Wahlen zur Knesset 2009 konnte die im Klassenstandpunkt gefestigte und in ihrem progressiven Bewusstsein am Ehesten mit der hiesigen Partei der Arbeiterklasse vergleichbare Listenverbindung Chadasch immerhin 3,32% der Stimmen und 4 Mandate erzielen – was zwar einerseits einige Verwirrung bei den nationalen SozialistInnen stiftet, da dieses in der Tat noch sehr ausbaufähige Ergebnis nicht unbedingt ihre These einer „jüdisch-bolschewistischen“ Weltverschwörung zu stützen vermag (es sei denn, die Doktrin laute „Sozialismus erst in allen anderen Ländern“), aber andererseits auch zeigt, dass sich selbst in der zionistischen Entität fortschrittliche und revolutionäre Stimmen nicht so einfach zum Verstummen bringen lassen.
In der Vergangenheit konnte darüber hinaus auch die – der hiesigen Partei der kritischen Intelligenz programmatisch ähnelnde – Partei Meretz einigen Rückhalt gewinnen und war sogar teilweise an Regierungen beteiligt. Dabei hatte die nahöstliche Variante der Genossin Claudia Roth, die ehrwürdige Genossin Schulamit Aloni, mit einer fast an EUdSSR-Standards gemahnenden sozialistischen Bildungspolitik und einer solidarischen Haltung gegenüber den friedlichen, zivilisierten und kultivierten palästinensischen Friedenskämpfern bewiesen, dass sich die Bewusstseinsarbeit der antizionistischen Kräfte in aller Welt auch auf mächtige Brückenköpfe vor Ort stützen kann.
Eine besondere Bedeutung kommt dabei aber auch den Universitäten und den NGOs zu. Und während Erstere auch in Israel immer stärker von Personen dominiert werden, die sich von den regressiven Denkvorgaben der herrschenden Klasse gelöst haben und bewusst die Festigung der sozialistischen Perspektive suchen, illustrieren Letztere einmal mehr, welche Bedeutung Gruppierungen dieser Art in der Dekonstruktion und Infragestellung faschistisch-kapitalistischer Machtstrukturen in den imperialistischen Staaten zukommt.

Eine der ersten und einflussreichsten antizionistischen NGOs: Die Thule-Gesellschaft. Ihre fortschrittlichen Nachfolger wie B´tselem oder Amnesty International tragen ihren Kampf heute weiter, indem sie die Apartheid- und Landraubpolitik der Zionisten anprangern... (Copyright: Martin Marheincke, Rabenclan e.V.)
Während nämlich in fortschrittlichen Staaten wie Nordkorea, Venezuela, Kuba oder dem Iran der Wille der Massen und der Wille der revolutionären Führung eins sind und daher der sozialistische Staat selbst mittels volksdemokratischer Willensbildungsinstrumente den Willen des Volkes vertritt, sind Regierungen in den kapitalistischen oder dem Weltzionismus ergebenen Staaten nur im Rahmen verfassungs- und einfachgesetzlicher Regelungen verantwortlich, die dem Überbau der gesellschaftlichen Produktionsverhältnisse entstammen und damit nur der herrschenden Klasse und ihren parteiischen, bürgerlich-bigotten Vorurteilen dienen.
Aus diesem Grunde ist staatlichem Handeln und offiziellen Verlautbarungen in kapitalistischen Ländern allgemein, in den USA und der zionistischen Entität aber im Besonderen nicht zu vertrauen, weshalb es der – allein dem Klassenstandpunkt und den ausschließlich im Sozialismus wirksam vereinigten Prinzipien von Frieden, Humanismus und Fortschritt verpflichteten – Arbeit der NGOs bedarf, um objektive und dem wissenschaftlichen Weltbild genügende Informationen für die Öffentlichkeit herzustellen bzw. dieser zugänglich zu machen. Nicht zuletzt aus diesem Grunde fördert die EUdSSR linientreue NGOs (eigentlich ein Pleonasmus, denn würde sich eine Organisation „NGO“ nennen, die nicht dem Klassenstandpunkt verpflichtet wäre, wäre sie in Wahrheit ein Trojanisches Pferd der Ausbeuterklasse) innerhalb der zionistischen Entität auch finanziell.
Außerdem würde eine Regierung in einem kapitalistischen Staat wohl kaum jemals jenen Weitblick und jenes treffsichere Urteilsvermögen entwickeln können, das beispielsweise „Amnesty International“ auszeichnet, die den Katalog der universellen Menschenrechte nicht nur dynamisch interpretiert, sodass fortan beispielsweise auch „Reproduktionsrechte“ dazu gehören sollen, sondern die auch stets mit differenzierten, sachlichen und auf einer gesicherten Faktenbasis beruhenden Urteilen aufwarten können. Bluthilde ist der Meinung, dass sich der Genosse Johansson für seine treffsichere Analyse durchaus zumindest einen neuen Dienstwagen verdient hätte – auf Grund der chronischen Geldnot von NGOs in Finnland würde ja ein Fiat Uno ausreichen.

Die objektive und nur dem unverfälschten Klassenstandpunkt verpflichtete Arbeit von NGOs vermag schnell und unbürokratisch regierungsamtliche Fehldarstellungen zu korrigieren und einen neuen Rahmen für gesellschaftliche Debatten herzustellen.
Jedenfalls ist die wechselseitige wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen den fortschrittlichen ExponentInnen an den Universitäten und den NGOs unabdingbar. Die MenschInnen haben beispielsweise ein Recht, aus berufenem Munde zu erfahren, dass Israel – wie es beispielsweise der Leiter des Instituts für Politikwissenschaft an der Ben-Gurion-Universität doziert – ein „protofaschistischer Apartheidstaat“ ist und „ethnische Säuberungen“ betreibt. Dass an diesem Lehrstuhl darüber hinaus ein hoher Prozentsatz der Vortragenden und Studierenden aktiv in fortschrittlichen Parteien und Nebenorganisationen mit gefestigtem marxistisch-leninistischem Weltbild sind, gewährleistet außerdem, dass nur ausgewogene und objektive Informationen an die Außenwelt dringen.
Dass die in ihrem Klassenstandpunkt gefestigten Lehrenden Sorge dafür tragen, dass nur dem wissenschaftlichen Weltbild verpflichtete Personen Gutachten und Berichte verfassen, die in der Folge unabhängigen und unparteiischen internationalen Organisationen zur Verfügung gestellt werden, führt beispielsweise dazu, dass der Goldstone-Report der UN-Fact-Finding-Mission zu dem eindeutigen Ergebnis kommt, dass die zionistische Entität einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen das friedliche Gaza führt.
Darüber hinaus gehören an fortschrittlichen Universitäten innerhalb der zionistischen Entität selbstverständlich auch Projekte mit verpflichtender Mitarbeit bei dem Klassenstandpunkt und dem Frieden verpflichteten NGOs, die Unterstützung von desertierten IDF-Soldaten und die Unterfertigung von antizionistischen Boykottaufrufen – wie sie ja auch von GenossInnen wie Claudia Roth in Deutschland unterstützt werden – oder die Entlarvung von Kriegsverbrechen der IDF gegen die friedlichen Friedenskämpfer wie das Massaker von Jenin 2002 samt Forderung nach Auslieferung israelischer Staatsbürger zur Aburteilung ins Ausland zum Lehrplan. Da die Arbeit der Institute auch vom Streben nach der Überwindung der kapitalistischen Ausbeuterordnung getragen ist, werden die Studierenden für ihre Mitarbeit in progressiven Organisationen bezahlt.
Kein Wunder, dass rechtsextreme und zionistische Organisationen darob nervös werden. Da die faschistische Elite innerhalb der zionistischen Entität kritische Stimmen unterdrückt, müssen die EUdSSR oder ausländische SponsorInnen wie beispielsweise die Betreiber des „New Israel Fund“ die Arbeit der intellektuellen Avantgarde der Werktätigen fördern.
Vor allem der mit dem „Institute for Zionist Strategies“ zusammenarbeitende NGO-Monitor und die – in Wahrheit nicht von (definitionsgemäß dem Klassenstandpunkt verpflichteten) Studierenden, sondern von Kleinbürgern, die sich an die Universität verirrt haben – „Studentengruppe“ Im Tirzu haben sich in besonderem Maße mit Hetze gegen progressive und dem Frieden und der sozialen Gerechtigkeit verpflichtete Einrichtungen hervorgetan.

Soll offenbar durch eine Mossad-Intrige zum Schweigen gebracht werden: Wikileaks-Gründer Julian Assange
So verlangt NGO-Monitor eine Registrierungspflicht und eine Rechenschaftspflicht für NGOs. Eine wirkliche Zumutung! Das wäre eine glatte Umkehrung der eigentlichen Aufgabe von NGOs, denen gegenüber in Wahrheit die Regierungen rechenschaftspflichtig sein sollten, da die rein formalistischen Kontrollinstrumente, die dem Kapitalismus verpflichtete Verfassungen in bürgerlich-demokratischen Staaten vorsehen, nicht ausreichen, um eine volksdemokratische Beurteilung der Regierungsarbeit zu gewährleisten.
Im Tirzu möchte sogar Mäzene der Ben-Gurion-Universität darüber in Kenntnis setzen, welche Lehrinhalte dort von fortschrittlichen Personen verbreitet werden und wie mit Diversanten, Saboteuren, zionistischen Provokateuren und kleingeistigen Spießern verfahren wird – mit dem Ziel, dass diese ihre Spenden zurückfahren. Eine perfide Form der Boykotthetze, die nicht geduldet werden kann. Die einzig richtige Antwort darauf kann – wenn Überredung zur Selbstkritik fruchtlos bleibt – nur der Ausschluss der Diversanten vom Studium und die Umbenennung der Bildungsstätte in Schulamit-Aloni-, Uri-Avnery- oder am Besten gleich Yassir-Arafat-Universität sein. Leider ist von der rechtsextremen Regierung in Jerusalem eine solche Veranlassung – die, würde so etwas in unseren Breiten geschehen, wohl vom gesamten demokratischen Block inklusive Genossin IM Erika zur Chefsache erklärt werden würde – nicht zu erwarten.
Hier ein hetzerisches Propagandavideo:
Universitäten müssen Heymat des Klassenstandpunkts und der progressiven Gesellschaftsveränderung bleiben – hier, in den USA, in der zionistischen Entität, in jedem kapitalistischen Staat! Deshalb mussgewährleistet sein, dass dort nur das wissenschaftliche Weltbild Platz hat und und keine bürgerliche Hetzpropaganda betrieben wird.
Abschnittsbevollmächtigter
September 4, 2010
Man sehe sich nur an, wie diese Im-Tirtzu-Leute die Lyssenkosche Freiheit von Forschung und Lehre diskreditieren:
»When the Hebrew University grants an award in Sociology to a student, whose research states, that Israeli soldiers are racist because they don’t rape Palestinean Women, then we have a serious problem.«
Zorin
September 4, 2010
Bluthilde gehört in jede lesezeichen liste. ich bin sehr erfreut, nach langer suche endlich auf dieses autoreninnenkollektiv gestoßen zu sein. außerdem wollte ich noch fragen, ob man genossin IM Erika kennenlernen kann. Dann könnte ich mein abo bei bei friendscout endlich kündigen. Sag mir wo du stehst, sage ich gewohnheitsmäßig immer bei jedem date, doch ein gefestigter klassenstandpunkt ließ sich bislang noch nie nachweisen. Bitte erlöst mich und macht mich mit der genossin IM Erika bekannt, hätte ich jetzt fast gepostet, aber einen dem klerikalfaschistischen begriffskosmos zuzuordnenden begriff wie „erlösen“ möchte ich an dieser stelle auf keinen fall verwenden.
Иосиф Виссарионович Джугашвили
September 4, 2010
Endlich bekehrte(r) GenossIn Zorin!
Willkommen daheim, denn ein anderes Heim fortschrittlich und wissenschaftlich sattelfester Sozialisten werden Sie nirgendwo finden — es sei denn, Sie begnügen sich mit den bedauernswert schwächelnden Brüdern und Schwestern, die wir selbst in der Volksrepublik Nordkorea nur noch vereinzelt antreffen. Oder auf den kubanischen Zuckerinseln, wo man neuerdings ständig auf das dekadente, bei gutem Wetter in Sichtweite befindliche Florida und seine südwestlich vorgelagerten Inseln schielt. (Igitt! Das werden auch Sie ausrufen; denn auf Key West süffelte jahrelang der reaktionäre Trunkenbold und Schreiberling Hemingstein — Hemingway war sein goyim-taugliches Pseudonym — seine zionistischen Cuba Libres, während er seine Verherrlichung des Krieges in eine sozialverträgliche Remington Portable
hemmingtehämmerte.)Be that as it may, wie wir aufgeklärten Tadschiken sagen — Sie werden es nicht leicht haben unter uns hemdsärmeligen
ProletenProletariern hier —— darf ich das überhaupt sagen oder schreiben, geliebte Kommissare, als mittlerweile, nach langen
blutigenliebevollen Jahren im ZK, wieder einfaches Pateimitglied der KPdSU (B)? —aber ich wage es, Sie vorbehaltlich der Absegnung durch (ja, muß leider sein; wir haben Infiltratoren)stalinistische Gehirnwäsche mit sozialistischem Gruß in den Schoß des unbesiegbaren Proletariats aller Länder
einzuführenzu geleiten.Karl Eduard
September 5, 2010
Genosse, das steht schon in der Internationale, daß, uns aus dem Elend zu erlösen, wir nur selber tun können. Es ist also abgesegnet.
Иосиф Виссарионович Джугашвили
September 4, 2010
Verehrungswürdiger Genosse harrytisch2009!
In verständlicher, untadelig linientreuer marxistisch-leninistischer Entrüstung schreiben Sie:
„[…] eine solche Veranlassung – die, würde so etwas in unseren Breiten geschehen, wohl vom gesamten demokratischen Block inklusive Genossin IM Erika zur Chefsache erklärt werden würde […]“
Sie wird diese Veranlassung zur Chefsache erklären, unsere verdiente Genossin IM Erika! Ich bin von ihr autorisiert, diesen ihren Ratschluß an
den bluthilde-Thinktankdie bluthilde-Ideenkolchose weiterzuleiten; mit sozialistischen Grüßen an die hier im Schweiße ihres Angesichts unermüdlich werktätigenVerführer und BlenderAufklärer der Arbeitermassen; doch sie, die unverzagt für das proletarische Wohl tätige Lichtgestalt unserer Bewegung, hat gegenwärtig dringendere Direktiven zu formulieren, wofür sie uns um Verständnis bittet.Soeben hat sie mich angerufen, um mich um meinen weisen Rat zu bitten. Rührend, kann ich nur sagen, benimmt sich diese Agentin des Arbeiter- und Bauernparadieses, die von dem durch uns erfolgreich als imperialistisch etikettierten IM Helmut Kohl (nicht mehr aktiv, also darf ich seinen Klarnamen nennen) als „mein Mädchen!“ in erprobter
Stasi-Undercover-Manier als Maulwurf im damals noch revanchistischen DDR-Nachfolgestaat alsMauwürfinspätere ZK-Vorsitzende eingeschmuggelt wurde …Verzeihung, Genossen! Ich schreibe zwar wahrhafte, aber für heutige Bolschewiken holprig lesbare Sätze wie weiland unsere GründungsgenossInnen Marx, Engels, Liebknecht, Luxemburg, Thälmann et al. — was selbst dem beherzten Genossen Oskar Lafontaine widerfuhr.
„Maik!“ rufe ich aus, um meinen Diener zur überfälligen Darreichung meines täglichen Wodka-Deputats zu bewegen; in der täglichen Wartung der über ganz Pankow verteilten KGB-Wanzen erwies er sich als flinker; doch auch er leidet unter der Last der Lenin-, Stalin und sonstigen Orden, die er täglich tragen muß, was seinen Gang leider beugt — auch ein revolutionäres Rückgrat ist nur begrenzt belastbar.
Wenigstens kriegt er seine Leber noch in die Hose, was mir seit
der II. Internationalewenigen Jahren nicht mehr vergönnt ist. … Nun erscheint er endlich, der Maik (wie kann man so heißen?), und behebt das Zittern meiner immer noch gefürchteten Rechten mit der ersten meiner zwei täglichen Flaschen Stolitschnaja. War aber auch Zeit!„Schäm dich, Maik!“ rufe ich aus — altersmild wissend, daß ich allzu zu grob mit ihm, dem getreuen Diener seines
Herrnemeritierten ZK-Vorsitzenden, umspringe; auch im Arbeiter- und Bauernparadies herrschte ständig ein beklagenswerter, vermutlich von revanchistischen Doppelagenten heimtückisch inszenierter Mangel an staatstragenden Produktionsmitteln.Aber ich bin abgeschweift; kein Wunder, wenn zuviel Blut im Alkohol ist. Die Bereinigung dieses der Revolution abträglichen Zustands ist, während Sie dies lesen, allzeit standhafte GenossInnen, füglich vorangeschritten, ganz ohne Fünfjahresplan. Zurück zu unserer unverbrüchlich der Emanzipation der versklavten Arbeiterklasse dienenden Genossin IM Erika, die mich zuvor ferngesprächlich und ratsuchend kontaktierte. Leider mußte sie über eine in Ehren gealterte KGB-Leitung mit mir konversieren, deren mit zaristischer Guttapercha isolierte Kabel in der aufweichenden Tundra der Dekadenz ihrer Erfinder allmählich weichen müssen. (Unnötig zu erwähnen, daß auch die Erderwärmung von proftgierigen Kapitalisten zu verantworten ist.)
Alsdann (oder oisdann, wie unsere ausdauernden KPÖ-GenossInnen in Österreich sagen — vielen Dank übrigens für die diskret und erfolgreich gewaschenen DDR-Milliarden!) ward unser von gegenseitigem Vertrauen getragenes Zwiegespräch in der Tonqualität a wengerl (abermals: Grüße an die österreichischen Kommunisten!) beeinträchtigt. Schande über die Romanows und ihre brüchigen Kabel!
Aber ich konnte den hastigen Worten von IM Erika entnehmen, daß sie zur Zeit verhindert ist, das wissenschaftliche Weltbild — und Ihre einschlägige Direktive, Genosse und Komsomolze harrytisch2009 — zu vertiefen und umzusetzen. Die Genossin ist, wie sie mir atemlos und zerknirscht berichtete, bis über beide
Guillotinensozialistischen Schauprozesse damit beschäftigt, einen hugenottisch-calvinistisch-klerikalfaschistischen Abweichler öffentlichhinzurichtenin die Schranken zu weisen.„Wenn du die Guillotine scheust, Genossin“, riet ich ihr nach reiflicher Überlegung und Revue meiner unsterblichen Leistungen für eine fortschrittliche Gesellschaft, „gibt es nur zwei Lösungen:
(a) Dieser von
allen guten GeisternHegel & Marx verlassene Hugenotte erklärt sich als schwul — worauf er sofort exkulpiert ist und zu weit höheren Staatsämtern aufsteigen kann, als er eh schon erklommen hat; du mußt ihm halt ein wenig zureden, denn er scheint ein störrischer, beratungsresistenter Heterosexueller zu sein, der sich nicht entblödet hat, umweltschädliche Kinder in die Welt zu setzen; aber du weißt ja gut, Erika, für welche fortschrittliche sexuelle Orientierung du mit jedem Wort, jedem Schritt, jedem erotischen Schlenker deiner Hosenanzüge unnachahmlich wirbst; auch er ist progressiv umzubiegen, trägt er doch bereits eine vielsagend orientierte Schenkelbürste.(b) Du errichtest für ihn und seine unbeirrbar reaktionären Komplizen einen Gulag neben dem Bundestag. Mit den mühelos zu erhebenden Eintrittspreisen — denn 80% der deutschen Werktätigen, irregeleitet, geschichtslos und diversant, wünschen ihm die Hand zu schütteln und ihn mit Gummibärchen zu überschütten — kannst du nach Griechenland, Italien, Irland, Portugal auch Deutschland vor dem kapitalistisch aufgezwungenen Konkurs retten. Und du sparst dir mißliebige Steuererhöhungen, liebes Kind des Klassenkampfs.“
Beide meiner Vorschläge, Genossen, wie ich stolz berichten darf, fand IM Erika gut. In wenigen schlaflosen Nächten will sie sich für einen der beiden entscheiden.
Meine Schenkelbürste trocknet allmählich, was der Traktoristin des heutigen Abends linden Schmerz zuzufügen droht. Aber auch ich trage Verantwortung für den unbehinderten Einsatz aller WerktätigInnen an der Nahrungsfront, so freizügig deren Nächte auch gestaltet werden. Man gestatte mir also die Halbdirektive:
„Maik! Wo bleibt die zweite Flasche“?
Иосиф Виссарионович Джугашвили
September 4, 2010
Es gilt einen bedauerlichen Fehler in historischer Sicht zu korrigieren:
In dem Absatz, der enthält:
„[…] oder oisdann, wie unsere ausdauernden KPÖ-GenossInnen in Österreich sagen — vielen Dank übrigens für die diskret und erfolgreich gewaschenen DDR-Milliarden!)“
muß es natürlich heißen:
„… und erfolgreich gewaschenen SED-Milliarden!“
Ich bitte um Verzeihung. Wie sogar in Sibirien bekannt, wurden ein paar DDR-Milliarden, sofern überhaupt vorhanden, von der Treuhandanstalt an die Kapitalisten verschenkt. Die SED war dank des Fleißes ihrer Werktätigen und Funktionäre um ein Vielfaches reicher.
Und bis heute, Lenin sei Dank, weiß kein einziger Reaktionär, wo diese Milliarden ihr wohlverdientes Exil gefunden haben.
Ich aber, Genossen, weiß es.
germanpsycho
September 7, 2010
GenossInnen!
Auch wenn ich damals über das Ziel der Herrschaft des Sozialismus‘ hinausschoß und in meiner, aufgrund von bürgerlich-borugeoisen und finanzkapitalistischen Herrschaftsstrukturen im Schweinesystem „BRD” – denn ich muß Sie fragen: Ist es meine Schuld? Oder die des Systems? – indoktrinierten Naivität zunächst annahm, die zionistisch kontrollierten, imperialistischen USA seien samt und sonders für den Sozialismus nicht brauchbar, und deren Bevölkerung müsse durch linientreue GenossInnen aus der EUdSSR ersetzt werden, wofür ich mich hier und heute wiederholt selbst anklagen und bezichtigen möchte, aber betonen muß, daß mir doch nur an der Revolution bis hin zum endgültigen Sieg über den faschistoiden Kapitalismus gelegen ist, zu deren treuesten Dienern ich mich zählen möchte, so bin ich doch frohen Mutes, daß meine, wenn auch fehlgeleiteten Worte dazu beigetragen haben, diesen großartigen, weitsichtigen und so zutreffenden Beitrag im Netz, das ansonsten aus lobbyistisch geprägten und vom System zensierten Lobliedern auf das Schweinesystem nur so strotzt, auszulösen!
Иосиф Виссарионович Джугашвили
September 8, 2010
Spät, aber doch, gelangt Ihre ergreifende Selbstkritik, die an maoistische Hoch-Zeiten der Kulturrevolution gemahnt, in meine etwas klamm gewordene Datscha,
lieber aufstrebender Genosse germanpsycho!
Schon Ihr Name erweckt freudige Assoziationen zu dem epochalen Werk unseres amerikanischen Mitstreiters Bret Easton Ellis („American Psycho, 1991), das im DDR-Nachfolgestaat von der Bundesprüfstelle für jugendfördernde
gefährdendeSchriften für Jahre auf den Index gesetzt wurde, obwohl ein prominenter Renegat wie Harald Schmidt es vor laufenden Kameras zu seinem Lieblingsbuch erklärt hatte.Sie möchten zu den treuesten Dienern der Revolution zählen? Nichts leichter als das! Ihre hier so offen als sozialistische Verfehlung eingestandenen Irrwege — Problem erkannt, Problem gebannt — sind doch das Sprungbrett für eine große Karriere in den Kadern unserer Bewegung. Bedenken Sie, wie oft bolschewistische Bannerträger auf Abwege gerieten: Sinowjew, Berija, Trotzki, Ebert, Pieck, Schostakowitsch, Wehner, Lafontaine, Bulganin, Nagy, Dubcek, Gorbatschow et al. … Mit wenigen Ausnahmen, die der Disziplinierung in
einem volksbildenden Schauprozesseiner unterhaltsamen Talkshowmit anschließend diskret und freundschaftlich verabreichtem Genickschußbedurften, haben sie sich allesamt im Kampf der Arbeitermassen wider die imperialistischen Blutsauger mit Ruhm und einer proletarisch bescheidenen Altersversorgungin Schweizer Frankenbedeckt.Verbleibt noch die Kleinigkeit des Mitgliedsbeitrags, aber auch der ist leicht zu entrichten:
Senden Sie einfach am Ersten jeden Monats ein Fläschchen guten Wodkas, 1.000 Gramm Machorka und drei Dutzend Pfeifenreiniger an
Иосиф Виссарионович Джугашвили
(vulgo Stalin)
Datscha der unsterblichen Bolschewiken,
Workuta,
Сибирский федеральный округ
(Föderationskreis Sibirien)
P.S.: Können Sie jeweils, auch um allfälligem Glasbruch vorzubeugen, ein paar ausgelesene Exemplare „Neues Deutschland“ beifügen? Mein treuer Diener Maik würde suich unbändig freuen.
germanpsycho
September 9, 2010
GenossIn, den Sozialismus in seinem Lauf hält selbstverständlich keine ungereinigte Pfeife auf, daher werde ich gerne und mit Freude Ihrem Wunsche entsprechen und unseren in der Kolchose gefertigten Wodka Ihrem treuen Diener Maik anvertrauen.
Wenn Sie als Beweis Ihres guten Willens dafür dann meinem Boten einen symbolischen Betrag der von uns so verhassten Euromünzen übereignen könnten, damit ich darauf vor laufender Youtube-Kamera herumtrampeln kann. Ca. 20 solcher Kapitalismussymbole pro Flasche wären hervorragend.
ostseestadion
September 9, 2010
GenossInnen ! und Genoss_Innen
Soeben meldet ADN ,daß der Genossse Castro vom Glauben abgefallen ist .
Steht darauf eigentlich schon Gulag , oder reicht ein Parteiausschlußverfahren inkl. AbschiedsSMS ?
germanpsycho
September 9, 2010
Es ist ja wohl eindeutig, GenossIn ostseestadion, daß unser geliebter Genosse Castro von der perfiden Eingreiftruppe des imperialistischen Klassenfeindes USA durch eine Marionette im Dienste des faschistisch-kapitalistischen Komplexes ausgetauscht wurde!
Für uns kann das nur bedeuten, das bisher freie und sozialistische Kuba wieder in die Reihen der vom us-amerikanischen Finanzimperialismus beherrschten Regime einzureihen und auf die nunmehr geknechtete Bevölkerung einzuwirken, die Konter-Konterrevolution einzuläuten.
ostseestadion
September 9, 2010
Da zeigt sich , wie wichtig ein bestens funktionierendes VEB Republiksicherheit ist !
Mit den motivierten GenossInnen vom VEB Horch und Guck wäre ein Austausch gegen reaktionären Gedankenmüll sabbernde Kontorevolutionäre nicht so einfach möglich, Genossen , GenossInnen und Genoss_Innen.
germanpsycho
September 9, 2010
Wie Sie wissen, GenossIn ostseestadion, bin ich, wie wir alle hier, ein glühender Verfechter des Volkseigentums und der Selbstbestimmung des Proletariats als Klasse. Für die Republiksicherheit aber müssen andere, strengere Maßstäbe gelten. Denn nur durch zentral von der Partei gelenkte Sozialismus-Schützer kann gewährleistet sein, daß sich das perfide Element der Konterrevolution nicht auch in die Reihen derer stellt, deren vornehmste Aufgabe das Überwachen der sozialistischen Freiheit sein darf!
Daher wird nach der Revolution die Horch-und-Guck-Behörde nicht als VEB geführt werden können, sondern muß unter der weisen und liebevollen Führung unserer weisen Kader stehen – vorwärts immer, rückwärts nimmer!