In Fukushima/Japan ist geschehen, was nur ungefähr einmal in einer Million Jahren geschehen kann, wie ernstzunehmende Berechnungen unwiderleglich ergeben. Die Richtigkeit dieser Berechnungen wird nicht und wurde auch noch nie ernsthaft bestritten. Da diese Katastrophe in Japan nun gleich sechs Mal eingetreten ist, kann sie nach menschlichem Ermessen nun sechs Millionen Jahre lang nicht mehr eintreten. Das heisst also: Kernkraftausbau jetzt! Wann denn sonst, wenn nicht gerade jetzt! Gefährliche Kohlekraftwerke abschalten, Atomkraft ausbauen, Kühlung mit Windturbinen!
Nur dialektisch-materialistisch geschulte Marxisten sind in der Lage, auch komplizierte Verhältnisse sofort zu überblicken und handlungsleitende Maximen daraus abzuleiten. Während die Partei der kritischen Intelligenz noch überlegt, ob sie, wie schon Genosse Trittin, die Laufzeit der Atomkraftwerke erneut verlängern soll, ist der Grossteil der Bevölkerung noch in Schreckensstarre gefangen.
Einzig gefestigte Marxisten können schlafwandlerisch sicher vom Klassenstandpunkt aus analysieren, was die nächsten besten Schritte sind. Eindeutig ist nach Fukushima die Atomtechnik zur sichersten Technologie überhaupt avanciert. Ihre Kinderkrankheiten gleich in den ersten Lebensjahrzehnten hinter sich lassend, hat die Kernenergie erfolgreich unter Beweis gestellt, dass sie nun in der Lage ist, die Menschheit, zumindest deren fortschrittlicheren Teil, der die Gunst der Stunde erkennt und die einmalige Gelegenheit beim Schopfe ergreift, dauerhaft, unerreicht sicher und kostengünstig wie nie mit elektrischer Energie, umgangssprachlich auch Strohm genannt, zu versorgen. Selbst die revisionistische SPD hatte bereits 1958 erkannt, dass billige Atomenergie unerahnte Rationalisierungspotentiale würde erschliessen und Arbeiter von grossen Teilen ihrer entfremdeten Arbeitslast würde befreien können. Leider wurde diese Erkenntnis in späteren Jahren teilweise verschüttet, Atomkraft verteufelt und die Arbeiterklasse statt das Atom gespalten.
Nunmehr ist die Chance da, Genossinnen und Genossen: Atomkraft jetzt, wo sich die Vorhersagen ihrer Arbeiter der Stirn so wundervoll bewahrheitet haben, wo ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse alle bisherigen überstrahlen, wo der neue Mensch durch gezielte Mutation, wie bereits von Genosse Lyssenko vorhergesagt und von Genosse Stalin tatkräftig in die Wege geleitet, geschaffen werden wird. Arbeiter und proletarische Intellektuelle, die es der Zukunft nachsehen, dass sie die Vergangenheit voraussah werden Arm in Arm mit der siegreichen Vorhut der Arbeiterklasse Monumente erschaffen, von denen die Menschheit seit Äonen träumt – nun naht der Tag ihrer Verwirklichung – tut mit, Genossinnen und Genossen, verbreitet strahlend die frohe Botschaft von der unerschöpflichen Energie und dem Paradies auf Erden. Jedem nach seinen Fähigkeiten, jeder nach seinen Bedürfnissen!
Strahlenpass für alle, Öl und Kohle sind eine Falle!
politbuerokrat
März 29, 2011
Völlig falsch. Genosse Chávez ist mit genossin Merkel und dem gesamten demokratischen block für ein atommoratorium. Mich beschleicht hier der verdacht, dass „genosse“ feliksdzerzhinsky ein büttel der atomlobby ist!
Feliks_Dzerzhinsky
März 29, 2011
Aber das koemmet nur daher, dass Merkel Physikerin und Chavez ein Militaer ist – sowie sie begreifen, dass jetzt sechs Millionen Jahre nichts mehr passieren kann, bedauern beide nur noch, dass ersterer die Gerontologie und letzterem das Wahlrecht entgegenstehen, das noch im Amt zu erleben, Genosse! Und Genosse Chavez‘ Machtbasis, sein Oel, reicht so dann noch fast sieben Millionen Jahre! Das muss man doch unterstuetzen!
politbuerokrat
März 29, 2011
Mit den atomkernen muss man mitgefühl zeigen, denn „ein Atom braucht tausende, zehntausende, vielleicht hunderttausende oder millionen Jahre um sich aus noch kleineren elektronen, neutronen und sonstigen Teilen zusammenzusetzen.“ — Also fast wie das Quellwasser aus der Bierwerbung.
ostseestadion
März 29, 2011
Als erstes müsste mal eine atomkonferenz ins leben gerufen werden.
dort werden dann mit allen atomen und atomInnen handlungsmodule für die moderaten erörtert . Hier jetzt übereilt alle kräfte der atomInnen über einen kamm zu scheren halte ich persönlich für zutiefst diskriminierend und fremdenfeindlich.
Иосиф Виссарионович Джугашвили
März 29, 2011
Man bedenke, geschätzte Genoss_Innen,
auch das sozialistische Mitsprache- und Freiheitsrecht der Amöb_Innen, die als Einzeller mit den ebenfalls einzelligen Atom_Innen stets solidarisch waren. Letztere sind die arbeitsamsten Stachanowisten der Arbeiterklasse! Und sie erzeugen zu günstigen Löhnen jene Elektrizität, ohne welche die heilige Sowjetunion den Verrat des Renegaten Gorbatschow gar nicht erlebt hätte, wäre sie doch längst zuvor den Monopolkapitalisten zum Opfer gefallen.
Und wie hätte die Trutzburg des Proletariats sich je ohne Atom_Innen wider die blutsaugerischen Imperialisten der Vereinigten Staaten des Ku-klux-Clans verteidigen können, ohne friedenssichernde Raketlein wie die SS 19 bis 21 im Köcher zu wissen?
Diese Initialen erinnern ungewollt an den
großen deutschengroßdeutschen Frühkommunisten, der sich nicht entblödete, mir halb Polen zu schenken; aber Zischlaute haben erfahrungsgemäß ein größeres Identitäts- und Abschreckungspotential als weicheieernde Konsonanten à la „ML“ oder „KBW“ — in welch letzterem der Genosse Kretschmann nur dank des zischenden „sch“ (korrekt: ш) in seinem Namen einem Schauprozeß entkam.Durch die Zeitäufte, das
gesundemoribunde Volksempfinden und durch wiedergewonnene revolutionäre Kampfkraft („Wutbürger“, welch postleninistisch-geniale Wortschöpfung!) rehabilitiert, berechtigt dieser wackere Genosse zu den leuchtendsten Hoffungen unserer weltrettenden Bewegung.Die Atomlobby
März 30, 2011
Ja, ja Herr Maven, Sie haben es ja schon immer gesagt. Die pöhse Atomkraft. Klar kann man einen Marschlugkörper auf ein Atomkraftwerk schießen. Man kann ihn aber auch gleich mit einem Atomsprengkopf versehen und ihn dann in ein paar hundert Metern Höhe detonieren lassen – wesentlich effektiver. Aber warum eigentlich solch doch recht unwahrscheinliche Szenarien bemühen, wo wir doch jederzeit von einem Erdbeben oder einem Tsunami heimgesucht werden können. Und zu ihrer merkwürdigen Auffassung von Risikobewertung: Ein GAU in ein Millionen Jahren heißt folgendes: Es ist EXTREM unwahrscheinlich das ein GAU innerhalb einer Laufzeit von ein paar Jahrzehnten auftreten kann. Wie stehen Sie eigentlich zu dem Teilchenbeschleuniger vom CERN? Der könnte ein schwarzes Loch erzeugen und die ganze Welt vernichten. Ehrlich, es ist möglich. Sollte das nicht unsere Hauptsorge sein?
Sophist X
März 31, 2011
Ich teile, anders als sonst, nicht die meinung von genossin dscherschinsky. Vielmehr meine ich, dass sich Kommunismus in seiner reinform nicht von abnehmenden rohstoffvorräten und schwankenden energiepolitischen moden abhängig machen darf. Alle energiequellen neben der produktivkraft der arbeiterklasse sind daher als bourgeois zu verwerfen, wie genossin merkel richtig erkannt hat und nun bei den akw einen überfälligen anfang macht. Wie genossin Pol Pot in theorie und praxis nachwies, genügen für ein funktionierendes kommunistisches gemeinwesen einige gartengeräte und fields in ausreichender fläche mit ein paar angeschlossenen beinhäusern.
Die von genossin dscherschinsky referierte atomkatastrophe von goiania zeigt, dass die medizinische radiologie und strahlentherapeutische methoden nur vorgeblich der erhaltung der arbeitskraft der werktätigen dienen, sich aber über kurz oder lang als menschenfallen der spätkapitalistischen atomforschung entpuppen, spätestens wenn saboteure radioaktives material in den wald legen, weil sie genau wissen, dass es der nächste arbeiter einstecken und mit nach hause nehmen wird um seinen lieben endlich einmal die nach einem ruhmreichen sowjetbürger benannte blau schimmernde tscherenkow-strahlung demonstrieren zu können.
politbuerokrat
März 31, 2011
Völlig richtig. Arbeitsteilung und das eingehen von schulden zum bau der kraftwerke führt nur zur verelendung der stromverbraucher_innen und ihrer entfremdung von der lebenswichtigen elektrizität. Einzig handgekurbelter strom hat diese nachteile nicht. Und er ist ja auch viel natürlicher.
Hermann Budzislawski
März 31, 2011
Sophist X, werden wir es überleben, uns gegen die Wahrheit des Genossen Feliks Dzerzhinski zu stellen? Ich wage es trotzdem und lobe die Speerspitze unserer revolutionären Jugend, die mit einer Briefbombe dem Spuk ein Ende setzen will.
Der Versand von Gewehrpatronen allein kann in dieser Zeit nicht mehr ausreichen – vom Abfackeln von Autos nicht zu reden, sondern der bewaffnete Kampf muß aufgenommen werden.
Shuca
März 31, 2011
Der Genosse Felix hat vollkommen recht. Wer gegen die Atomkraft ist, der ist ein Konterrevolutionär. Diese Energie ist der Todfeind der Opportunisten. Diese Energie ist in der Lage den deutschen Gutmenschen in eine revolutionäre Stimmung zu versetzen. Weg vom Bier und Kotellet. Auf zum Kampf.
Genossin Roth von der kritischen Intelligenz versucht sogar unserem größten Führer den wir haben seine Plutoniumbrennstäbe madig zu machen. Aber so nicht.
http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1133525
ostseestadion
März 31, 2011
Wenn schon, hatt er höchstens vollkommen link !
Man_In, man_In, man_In …
data2364
Juni 26, 2011
in den USA sind nun auch zwei AKWs in Nebraska (Fort Calhoun und Cooper) vom Missouri-Hochwasser bedroht.Schlimm finde ich,daß es wohl so eine Art Mediendesinteresse daran gibt.
http://www.taz.de/1/zukunft/schwerpunkt-anti-akw/artikel/1/ein-akw-als-wasserburg/
crisismaven
Juni 26, 2011
Nun, der Grund ist einfach: weder kann es im Rheintal einen Tsunami geben noch beim Braunkohlebergbau eine Kernschmelze. Da viel wichtiger ist, ob Kretschmann jetzt Merkel heiratet oder Koch-Mer-Ihn den Guttenzwerg, und ausserdem, was die Schwester von Kate Middleton fuer Unterhoeschen traegt (oder gar keine?), kann man sich nicht auch noch Atomkraftwerken in Nebraska (wo is’n das? Afghanistan?) widmen. Auch der Kopf eines Mainstream-Reporters hat ein begrenztes Fassungsvermoegen. Viel wichtiger ist, dass in Deutschland noch bis 2022 Kernkraft weiter betrieben wird, wir wollen schliesslich auch noch einen Super-GAU, ansonsten waeren uns wieder mal die Franzmaenner zuvor gekommen. Aber jetzt nicht mehr: so einig waren sich Schwarz-Gelb-Rot-Gruen nur noch bei der Aenderung des Margarinegesetzes im Zuge der Anpassung der Gesetze an gleichgeschlechtliche LebenspartnerschaftInnen … Im Uebrigen: Frauenquote bei Atomkraftwerken – nur so ist die fruehzeitige Rekombination von Genschaeden und deren Expression im Phaenotyp kuenftiger gendergemainstriemter Generatoren sichergestellt!