
Messer sind viel zu gefährlich. Nur geschulte genossInnen der staatsorgane sollten messer haben dürfen.
–das ist die konsequenz der jüngsten amokläufe von rostock und ludwigshafen. Halten wir nun eine militarisierung der gesellschaft wie in den usa für eine lösung des problems? Nein, im gegenteil. Waffenfreiheit muss man wie religionsfreiheit oder eigentumsfreiheit verstehen. Sicherheit ist nur möglich, wenn privatmenschen keine waffen besitzen, die gesellschaft also frei von waffen ist. Auch freiheit von religion bewirkt sicherheit, da religiöse bekanntlich immer streit mit anders- oder garnichtgläubigen suchen. Und freiheit von eigentum entschärft ein wichtiges gesellschaftliches konfliktpotential, den neid. In der brd ist die waffenfreiheit fast komplett verwirklicht. Die ersten fortschritte stammen von 1933, wurden von den siegermächten weiter ausgebaut, auf wurfsterne und klappmesser ausgedehnt und zuletzt wegen der amokläufe von erfurt und winnenden zu ihrem vorläufigem höhepunkt gebracht.
Vorläufig, weil der messeramoklauf von rostock eindeutig zeigt, dass noch viel zu tun ist. Es ist grob fahrlässig von der bundesregierung, dass messer noch immer frei erworben werden können. Das ist doch gefährlich! Das autorInnenkollektiv dr. hilde benjamin hat schon im januar argumentiert, dass ein staat, der solche lebensgefährlichen risiken wie erdbeben und verletzungen durch unbefugten messergebrauch nicht präventiv und entschlossen ausschaltet, nicht das vertrauen des aufgeklärten volkes verdient. Warum folgen keine taten? Wird etwa dem vorwand glauben geschenkt, man brauche messer beim kochen oder beim essen? Es gibt doch längst fertiggerichte, die ohne werkzeug aufgewärmt werden können. Anschliessend kann man sie auch ohne messer und gabel (gefährliche stichwaffe!) verzehren. Dies ist sogar die natürliche art der nahrungsaufnahme, wie schon vor 40 jahren beobachtungen an gesellschaftlich frei entfalteten bewohnerInnen eines alternativen kinderladens bewiesen haben.
Deswegen sollen der erwerb, verkauf, besitz und gebrauch von messern und gabeln jeder art unter schwere strafe gestellt werden. Allein die volkspolizei soll noch befugt sein, solche waffen zu tragen, denn die treuen schützer des gemeinwohls beweisen immer wieder neu, dass nur sie waffen richtig handhaben können, ohne sich den reaktionär-militaristischen diktat sogenannter sicherheitsbestimmungen zu unterwerfen (waffe nur zum schiessen entsichern, vor dem reinigen entladen und nur entspannt, gesichert und entladen aufbewahren, waffen stets bewacht oder gut eingeschlossen lagern, …), wie es mörder in uniform machen. International hat man mit waffenfreiheit gute erfahrungen gemacht, um konterrevolutionäre gewalttaten vorzubeugen. Beispiele sind china oder der iran. Die demokratisch gewählten repräsentantInnen der arbeiterklasse können keine gefährung des volkes durch waffen in unzuverlässigen händen dulden!
harrytisch2009
Februar 18, 2010
dein klarer blick vermag einmal mehr die massen staunen zu machen, genosse.
du sprichst völlig zu recht an, dass ein sozialistischer staat im interesse des gemeinwohls die aufgabe hat, die werktätigen zu veranlassen, die last des denkens und des handelns an ihre intellektuellen repräsentantinnen in den räten zu übertragen. überlassen die einzelnen glieder des volkes, deren wissen und deren erfahrung zwangsläufig hinter dem wissen und den erfahrungen des kollektivs hinterherhinken muss, ihre entscheidungen dem staat und damit kollektiv, vermindern sie die gefahr, selbst falsche entscheidungen zu treffen.
deshalb darf der staat dem einzelnen auch weder die entscheidung über die art der schulbildung seiner kinder überlassen noch die über die wahl der krankenversicherung, die bildung von eigentum, das eigene geschlecht und die sexuelle ausrichtung noch die entscheidung darüber, einer religionsgemeinschaft anzugehören. letzteres wird durch verbot selbiger und ausmerzung religiösen aberglaubens bereits an der wurzel am sinnvollsten bewerkstelligt.
der staat sollte allerdings – und damit komme ich zum thema zurück – auch das maximale gewicht von büchern regeln (mittels welcher menschen erschlagen werden könnten) und gefährliche sportarten wie golf oder baseball verbieten, da von letzteren nicht nur klassenvorurteile und yankee-imperialistisches lebensgefühl befördert, sondern diese auch mit potenziellen schlagwerkzeugen begangen werden. kein wunder, kommt ja auch aus amerika. und ein land, das neben twilight-filmen und countrymusik auch noch religionsfreiheit im sinne von freiheit der religionsausübung, homeschooling oder freien waffenbesitz kennt, kann am ende nicht anders, als überall auf der welt angriffskriege zu führen.
und wer jetzt angesichts der amokläufe fordert, lehrern das recht zu verleihen, waffen tragen zu dürfen, beweist erst recht einen falschen blick. immerhin könnten dann auch lehrkräfte damit rumlaufen, die nicht durch ihre zugehörigkeit zur gew ihre fortschrittliche gesinnung unter beweis gestellt haben.
InitiativGruppe
Februar 18, 2010
MarxEngelsLeninStalin – aus ihren Gräbern rufend:
Nachdem wir nun schon einige Zeit in Unfrieden ruhen und unser großes Gesellschaftsexperiment kläglich an den Klippen der Geschichte zerschellt ist, sehen wir ebenso erfreut wie auch ein bisschen erstaunt, dass nun doch die Degenerationsform unserer Lehre und Politik nocheinmal satirische Urstände feiert.
Jetzt, da wir tot sind und mit melancholischer Gelassenheit auf unser episches Scheitern zurückblicken, wollen wir es den Nachgeborenen nicht verdenken, wenn sie auf unseren Leichen herumtrampeln. Es tut UNS nicht weh, denn UNSER Schmerz liegt in UNSEREM Scheitern. Das Nachtreten ist ohne Belang.
Aber in einer Hinsicht, so meinen wir, scheinen wir doch wieder hoffen zu können:
Die Begeisterung, mit der die „bluthilde“-Autoren uns nachzuspielen versuchen, deutet doch auf eine heimliche Affinität hin … Erlaubt uns eine Spekulation aus dem Grabe: Könnte es sein, dass bei Ihnen klammheimlich und ein wenig hintenherum der Wunsch zum Ausdruck kommt, mit den Todfeinden – den bürgerlichen Konservativen, den bürgerlichen Liberalen, den bürgerlichen Sozialdemokraten, den bürgerlichen Grünen – ÄHNLICH umzugehen, wie wir es gemacht haben?
Auch unser großer Feind waren fast immer und vor allem diese Bürgerlichen unterschiedlicher Couleur.
Eigentlich kann es uns egal sein, ob diesen Bürgerlichen, dieser politisch perversen Pseudo-Mitte jetzt von links oder von rechts der Garaus gemacht wird.
Wir wagen es also, wieder ein wenig die Hoffnung zu hegen, dass unser großes Ziel zumindest partiell doch noch erreicht wird, und wünschen dem Autorenkollektiv Dr. Hilde Benjamin den verdienten Erfolg.
Mit antibürgerlichen Grüßen!
Karl Marx
Friedrich Engels
Wladimir Iljitsch Lenin
STALIN
politbuerokrat
Februar 19, 2010
Auch im sozialismus gibt es eine gewaltenteilung: Legislative, exekutive und adjektive. Das gesetz (lex, legis) schreibt vor, dass träger des falschen adjektivs exekutiert werden müssen. Man sieht: Auch die ddr war ein rechtsstaat, jedenfalls nach ihren gesetzen!
Die adjektive werden auf rein wissenschaftlicher grundlage vergeben. Die form der exekution oder der belobigung richtet sich nach dem adjektiv. Details sind hier zu erfragen! Vertrauensschutz unterliegt der dialektik des fortschrittes.
harrytisch2009
Februar 19, 2010
netter versuch, werter genosse von der spamfront. aber an den grünen genossinnen ist nur die formale klassenzugehörigkeit bürgerlich. die arbeiterklasse braucht eben eine intellektuelle avantgarde, die ihr das denken abnimmt und diese funktion erfüllen die grünen genossinnen, die schon lange jahre in der 68er-generation, im kommunistischen bund, in der schwup und anderen fortschrittlichen initiativen verdient für die weltrevolution gekämpft hatten und auf deren errungenschaften wir aufbauen.
in unseren kernforderungen wie der freien sexualität mit aller lebender oder nicht oder nicht mehr lebender materie jedweden alters und jedweden aggregatzustandes, abtreibungsfreiheit bis mindestens 2 jahre nach der geburt, kampf gegen yankee-imperialismus und weltzionismus, solidarität mit den revolutionären volksregierungen in nordkorea, kuba, venezuela, simbabwe, im gazastreifen und im iran, rückeroberung der abtrünnigen und in einem illegalen fundamentalistisch-revolutionären akt abgespalteten nordamerikanischen provinzen und deren wiederangliederung an das vereinigte königreich und dass am europäischen wesen die welt genesen soll besteht zwischen grüninnen, sed und uns kein wesentlicher unterschied. der einzige unterschied zwischen grünen und sed ist ja ohnehin bloß, dass die einen eben von reichen, studierten und verbeamteten wessis gewählt werden und die anderen im osten und vom hartz-IV-publikum…
InitiativGruppe
Februar 19, 2010
MarxEngelsLeninStalin – aus ihren Gräbern rufend
(ich- initiativgruppe – bin ja nur das Medium der Übermittlung und nicht für den Inhalt verantwortlich)
Genossen, dass ihr die grünen Verräter an unserer Idee, das Bürgertum zu vernichten, ordentlich hernehmt, rechnen wir euch hoch an. In der Tat waren so einige von diesen politischen Deserteuren einst auf unserer Seite; die Verlockungen des Kapitalismus, des Pluralismus und der sogenannten Demokratie haben sie verführt.
Das hat sich damals schon angedeutet. Mit Sorge haben wir den Hedonismus dieser Typen betrachet, die sexuelle Libertinage. Wir, MarxEngelsLeninStalin, stehen nach wie vor für die Familie. Gewiss, sie muss sich unserem Ziel unterordnen, der Sozialismus steht noch über der Familie, doch haben wir immer eine gewisse familiäre Anständigkeit als eine Grundlage für die Reproduktion der Arbeiterklasse betrachtet. Diese doch eigentlich selbstverständliche Tatsache haben die Grünen schon damals ignoriert und tun es noch heute. Schamlosigkeit in Beziehungen zieht eben Schamlosigkeit in politischen Dingen nach sich.
Es ist ein Gebot kühler Strategie, dass ihr die Grünen in möglichst engen Zusammenhang zu unserem leider schrecklich gescheiterten Versuch bringt, in einem Teil von Deutschland den Sozialismus aufzubauen. Wir meinen aber, dass dies für alle bürgerlichen Parteien Deutschlands so vorgetragen werden sollte: Linke, SPD, FDP und CDU/CSU sind alle ebenfalls bürgerliche Nachahmer des bürokratisch-sklerotischen Überstaats. Koalieren nicht CDU und Grüne in Hamburg? Droht nicht eine schwarz-grüne Koalition in NRW? Nein, bitte vernachlässigt nicht das verräterische Versöhlertum der CDU!
Wir geben hier speziell unserem Lenin Recht, der ja mal ein ganzes, viel beachtetes Buch vom notwendigen Absterben des Staates geschrieben hat. Mit dem Staat muss auch das Bürgertum sterben, die sogenannte politische Mitte. Darum, vorwärts Genossen, schlagt weiter ein auf die bürgerliche Mitte! Vernichtet des Staat des Bürgertums!
steinzeitmarxist
Februar 19, 2010
was ist denn das für einer? hört stimmen und versucht sich als satiriker, obwohl er dafür ähnlich talentiert ist wie marilyn manson für die operette. schauderhaft! da ist ja hagen rether noch besser. ich denke aber, hier wird dieser dichterling sicher geholfen.
politbuerokrat
Februar 19, 2010
Wer sich erdreistet, für lenin aus dessen grab zu sprechen, beweist tatsächlich eine verrückte unkenntnis der tatsachen. Lenin ist doch gar nicht in einem grab, sondern in einem mausoleum!
Oder das hier: „Wir, MarxEngelsLeninStalin, stehen nach wie vor für die Familie.“ Erst lesen, dann schreiben!
Und die partei als bürgerlich zu bezeichnen, beweist ja nur, dass die ausübung der adjektiven gewalt am besten in den händen der partei liegt, nicht in der selbsternannter initiativgruppen, die gar nicht als massenorganisation staatlich zugelassen sind.
netzwerkrecherche
Februar 19, 2010
@InitiativGruppe
Auch „diese Bürgerlichen unterschiedlicher Couleur“ sind nur Opfer der antimodernistischen Verhältnisse, welche demnächst von der Avantgarde der Weltrevolution von ihren bourgeoisen Verhältnissen befreit werden, damit sie endlich glücklich werden können und ihre Anwesenheit die nichtbürgerlichen MenschInnen und TierInnen nicht weiterhin diskriminiert.
Vorwärts, Genossen, für die Ausbürgerung des Bürgertums!
netzwerkrecherche
Februar 19, 2010
Wo ist mein Kommentar hin? Haben die Kapitalisten diesen Block umstellt?
@InitiativGruppe
Auch Ihre „Bürgerlichen unterschiedlicher Couleur“ sind nur unschuldige Opfer der spätkapitalistischen Verhältnisse und müssen von der Avantgarde des Proletariats befreit werden, damit sie dem auf dem XXXIII. Parteitag beschlossenen „Glück aller MenschInnen“ entgegengeführt werden können.
Bedenken wir: Die Anwesenheit bürgerlicher Kräfte in unserer (noch) antimodernistisch-postfaschistischen Gesellschaft ist eine Diskriminierung der fortschrittlichen nichtbürgerlichen Kräfte und somit nach Abs. 12 des EUdSSR-Antidiskriminierungsgesetzes zu beseitigen.
Vorwärts, GenossInnen, für die Ausbürgerung des Bürgertums!
„…hintenherum der Wunsch zum Ausdruck kommt, mit den Todfeinden – den bürgerlichen Konservativen, den bürgerlichen Liberalen, den bürgerlichen Sozialdemokraten, den bürgerlichen Grünen – ÄHNLICH umzugehen, wie wir es gemacht haben?“
Zunächst: Was „hintenherum zum Ausdruck kommt“ ist nicht mehr als Verdautes von Gestern, ein konservativ-reaktionärer Furz also; wir hingegen sprechen offen aus, daß wir das Glück für alle MenschInnen und TierInnen wollen. Und wie Sie, GenossIn InitiativGruppe, aus Ihrem bürgerlich-klerikalfaschistischen Tunnelblick heraus agitieren, das tangiert uns fortschreitende Fortschrittliche nicht im Geringsten.
Leo Brux
Februar 19, 2010
MarxEngelsLeninStalin – aus ihren Gräbern rufend:
Unsere Kommentärchen zur Genossin Netzwerk sind wohl der Zensur zum Opfer gefallen.
Wir wollen uns darüber nicht beklagen. Euer Vorgehen zeigt die Härte und Entschlossenheit, mit der ihr euer – unser gemeinsames – Ziel verfolgt.
Wir Alten sind gescheitert bei dem Versuch, diese Erde zur Hölle zu machen, nun sind die Jungen dran, und wir haben genug Vertrauen, um sagen zu können: Ihr macht das schon!
harrytisch2009
Februar 19, 2010
genossin, wir haben leider das schicksal der genossinnen vom peoples cube teilen müssen und sind in ein wurmloch geraten. ich denke, die problematik hat sich aber mittlerweile wieder in wohlgefallen aufgelöst. 😉
Karl Eduard
Februar 19, 2010
Daß Messer noch frei erhältlich sind, ist freilich gefährlich für die Repräsentanten des Ausbeuterstaates. Erst wenn das Proletariat mit Hilfe langer Messer und der sozialistischen Revolution die politische Macht errungen haben wird, erst dann kann es das Messer aus seiner schwieligen Arbeiterfaust legen und dem Braten mit dem Löffel zu Leibe rücken. Nicht vorher.
politbuerokrat
Februar 19, 2010
Von einer entwaffnung der revolutionären kräfte sollte keine rede sein. Danke für den Hinweis, wird korrigiert. Mit polizisten sind auch nicht die bullenschweine gemeint, die sich als sympathisanten von rechtsextremismus und zionismus betätigen sondern volkspolizistInnen wie z.B. genosse oberstleutnant Mannichl. Tatsächlich dient ja das waffentragen durch revolutionäre nur der sicherheit vor neokonservativen aggressionen, kann also keine gefahr darstellen und ist auch nicht zu verbieten. Waffentragen soll ja nicht mit einem quasireligiösen tabu belegt werden. Recht und unrecht ist immer konsequentialistisch zu sehen. Wir werden später darauf eingehen.
Unzutreffend ist aber, dass nach der revolution die arbeiterInnen „dem Braten mit dem Löffel zu Leibe rücken“ würden, denn durch die revolution werden die arbeiterInnen befreit, endlich den löffel abgeben zu können.
netzwerkrecherche
Februar 22, 2010
„…endlich den löffel abgeben zu können.“
Das wollte ich ebenso gerade antworten, GenossIn.
Das gibt der Revolution neuen Antrieb: Zu wissen, daß wir Proletarier aller Länder ein Geist, ein Mund und ein Atem sind!
Leo Brux
Februar 19, 2010
MarxEngelsLeninStalin – aus ihren Gräbern rufend:
Auch ein Mausoleum ist ein Grab, leider. Wie gern wär ich, Lenin, noch unter euch … um euch in eurem Kampf gegen das Bürgertum und seine Parteien zu unterstützen!
Genosse Mao hat sich an uns gewandt. Warum er vom Autorenkollektiv Dr. Hilde Benjamin so ignoriert werde.
In der Tat – aus zwei Gründen meinen wir euch den Rat geben zu müssen, Maos Beispiel stärker zu berücksichtigen.
Zum einen diese vorbildliche Entschlossenheit, das Bürgertum auch praktisch zu vernichten. Zum andern die Sprache. Werft einen Blick ins Rote Büchlein, die Mao-Bibel. Knappe, klare Ansagen.
Wir fürchten, dass auf die Dauer die Bürokratensprache des DDR-Kollektivs nicht mehr genug Leser findet. Die Sätze sind zu komplex. Der Leser überfliegt sie nach einer Weile nur noch. Es scheint uns geboten, das Angebot zu diversifizieren. Jemand im Kollektiv sollte den Mao spielen.
Sind denn nicht die bürgerlichen Parteien Maoismus-verdächtig? Mit welcher Penetranz werden die radikalen Stimmen von links und rechts missachtet, die authentischen Vertreter des antibürgerlichen Extremismus an den Pranger gestellt, mit Berufsverbot belegt … Die Garden der political correctness hetzen allenthalben den wahren Linken und wahren Rechten den Verfassungsschutz auf den Hals.
Jedenfalls meinen wir, die einfache, klare Sprache Maos hätte die günstige Wirkung, dass mehr Leser dieses Blog besuchen und in den Chor der Antibürgerlichen einstimmen könnten.
Eine letzte Anmerkung noch zur Familie: Genosse politbuerokrat hat nicht ganz Unrecht mit seiner Bemerkung über unser Verhältnis zur Familie. Da gab es in der Tat einige Entgleisungen unsererseits. Wir bedauern diese, verweisen aber auch auf weitsichtigere Bemerkungen und Maßnahmen, die unsere letztlich (!) positive Einstellung zur Familie doch deutlich machen.
Wir hoffen außerdem, mit euch, den modernen Antibürgerlichen, insoweit einer Meinung zu sein, dass wir die ideologische Klarheit und den parteilichen Kampf über die Familie setzen müssen. Stellt euch vor, jemand in eurer Familie erweist sich als Grüner! Hier darf es keine familienbedingte Schonung geben. Das Böse muss ausgemerzt werden, gnadenlos, rrröcksichzlos!
jahresendfluegelpuppe
Februar 19, 2010
ich bin zwar kritischer rationalist und glaube nicht an fabelwesen, aber offenbar denkt hier jemand, er wäre in der suppenküche für trolle gelandet.
leo brux oder initiativgruppe oder wie du dich nennst: ich denke, dass wir – sofern das kollektiv darüber die nötige 99,9%-ige einigkeit erzielen sollte – unser gruppendenken in absehbarer zeit perspektivisch ohne dich fortführen werden. du bist weder originell noch ist deine rhetorik ansprechend noch bist du des lesens mächtig, sonst wüsstest du, dass der genosse mao hier ausgiebige würdigung erfährt.
du erinnerst mich an einen straßenmusikanten, der meint, in einem orchester mitspielen zu müssen. wie es der genosse steinzeitmarxist schon so richtig ausgedrückt hat: schauderhaft! so etwas kann man ja den leserinnen nicht zumuten.
Leo Brux
Februar 19, 2010
MarxEngelsLeninStalin – ein letztes Mal aus ihren Gräbern rufend:
Es ist ein verständlicher und verzeihlicher Irrtum, wenn ihr glaubt, unsere Worte hier seien satirisch gemeint. Wir verstehen durchaus, dass IHR eure Maske nicht abnehmen könnt, hinter der ihr eure Absichten so geschickt versteckt, und dass UNSERE Direktheit ein taktisches Problem darstellen könnte.
So scheint es uns geboten, künftig den Mund zu halten.
Hinzu kommt: Das ist das Schicksal der Alten, dass die Jungen sie nicht hören wollen. Unser Vertrauen in die Jugend ist dennoch unerschütterlich.
Dass uns der Mund verboten wird, macht also Sinn, ebenso wie die Begründungen dafür – die sind ja nur angemessene Aktualisierungen der Sprachregelungen, mit denen auch wir einst operiert haben.
So versinken wir denn wieder in unseren Gräbern. Ihr werdet es auch ohne unseren Zuspruch schaffen, die politische Mitte zu zerstören – etwas, woran WIR letztlich gescheitert sind.
Glück auf dazu!
Karl Marx
Friedrich Engels
LENIN
STALIN
PS: Bezüglich unseres Genossen Mao meinten wir übrigens die Sprache. Die SPRACHE Maos kommt hier zu kurz.
harrytisch2009
Februar 20, 2010
schade, dass der genosse plattformbilder – aus der spamqueue rufend – uns schon verlässt, aber man muss ihn entschuldigen: er ist in der tat ein wenig durch den wind.
die lektüre der zionistischen hetze auf einer fanseite für den affen bush ist ihm nicht gut bekommen. na ja, warum schreiben wir wohl bewusst noch mal „nicht anklicken“ dazu?
der genosse mag ein lausiger satiriker sein, aber er ist ein brillanter realsatiriker. sozusagen ein linker, der aus versehen konservativ wurde, weil er als „konservativ“ mittlerweile alles ansieht, was rechts des autonomen antifa kok angesiedelt ist.
und seine angst, dass die agenten amerikkkas und israels jene mitte zerstören, die er und seine verdienten genossinnen aus der 68er-generation in diesem land mühsam während der letzten 40 jahre immer weiter dorthin verschoben hatten, wo dereinst noch der (maoistische) kbw und die schwup angesiedelt waren, ist angesichts der schwulitäten, in denen sich die fortschrittliche administration obama befindet, durchaus berechtigt.
aber keine sorge: wir verschieben sie noch ein bisschen weiter nach links, sodass sarah palin sie, wenn sie danach sucht, nicht finden wird. auf diese weise bewahren wir sie und den gesamten demokratischen block vor der zerstörung.
Burkhard
Februar 20, 2010
brux ist nur realsatiriker, weil er durch den wind ist. ein typisches exemplar unserer spätkapitalischen imperialistischen zeit. ich habe allerdings zweifel, ob er nach abschluss der weltrevolution wieder ein mensch werden kann. sein realitätsverlust und seine boshaftigkeit, die aus seinen unterstellungen spricht, geben wenig hoffnung auf heilung. da sieht man, was der imperialistische kapitalismus aus menschen macht, die gute genossen und nützliche glieder einer sozialistischen weltgesellschaft hätten werden können!
Karl Eduard
Februar 20, 2010
Ah, Danke. Ich vergass, daß nach der siegreichen sozialistischen Revolution dann jede Proletarierin und jeder Proletarier, im Bündnis mit den werktätigen Bauern etc. etc., nach seinen Bedürfnissen die Suppe auslöffeln wird ob er das nun will oder nicht. Und sie sollen dann sogar Kuchen essen, falls das Brot gerade durch imperialistische Ränkeschmiede nicht in die Brotregale unseres Einzelhandels gelangt sind.
harrytisch2009
Februar 20, 2010
brot wird es infolge der bewährten fünfjahrespläne der örtlichen wirtschaftsplanungskommissionen immer geben, sogar dank subventionierung zum preis von wenigen cents, damit die kolchosenbauern nicht mehr teurere futtermittel im großhandel kaufen müssen, sondern beim bäcker billiger davonkommen. wie schon zu zeiten unseres vielgeliebten arbeiter- und bauerstaates.
und @ burkhard
deiner beobachtung ist nicht viel hinzuzufügen. der genosse hatte ja noch nicht einmal das glück, das leben zu jener goldenen zeit erleben zu dürfen, da die partei, die immer recht hat, die gesellschaftliche und politische mitte repräsentierte, ergänzt von den anderen parteien und massenorganisationen innerhalb des demokratischen blocks. berechtigte ordnungsmaßnahmen wegen „linksradikaler tendenzen“ gab es nur, wenn es wirklich nötig war, etwa gegen den schriftsteller thomas brasch. die konterrevolution 1989 und die damit verbundene restauration der kapitalistischen produktionsverhältnisse hat die mitte extrem nach rechts gerückt, wo sie in der brd schon immer gewesen war.
während demokratische und für den frieden arbeitende parteien und organisationen wie die kpd oder die fdj in wessiland verboten wurden, durften faschistische organisationen und gruppen ihre propaganda verbreiten und schürten im auftrag der yankees und der zionisten eine pogromstimmung gegen jede fortschrittliche regung. der hysterische antikommunismus führte dazu, dass sich die fortschrittlichsten denkerinnen ein grünes mäntelchen umhängen mussten, weil sie – hätten sie weiter unter dem dach des kbw, der sew oder der dkp agitiert – ansonsten sofort wieder der gesellschaftlichen ächtung anheimgefallen wären.
mit dem einigungsvertrag wurde die ddr gezwungen, nazis, arbeitslosigkeit, kriminalität, aberglauben, countrymusik, staus auf der autobahn und das politische koordinatensystem des westens zu übernehmen. erst der unermüdliche widerstand der fortschrittlichen kräfte – der grünen im westen, der partei hier – hat dazu geführt, dass sich die parteien der reaktionären klassen von ihrer faschistischen ausrichtung mehr und mehr befreien mussten.
das kam aber alles zu spät, um den genossen brux zu retten – ihn hatte der faschistische imperialismus der monopole über seine qualvollen jahre in wessiland gebrochen.
Karl Eduard
Februar 20, 2010
Ich kann da nur vorbildwirkend meine Großeltern ins Feld führen, die mit subventionierter Buttermilch und Kastenbroten ihre Hühner zu Höchstleistungen anspornten, um deren Produkte dann, wiederum subventioniert, dem Verzehr der werktätigen Massen zuzuführen, falls die Wachteleier, importiert aus China, gerade mal einer imperialistischen Blockade zum Opfer fielen. NÖP im leninschen Geiste, sozusagen.
harrytisch2009
Februar 20, 2010
„mit subventionierter Buttermilch und Kastenbroten“
der arme bernd… 🙂
aber jetzt im kapitalismus muss er gegen seinen willen die kika-nachtschleife gestalten und telefondienst für seine beiden unterbelichteten freunde und ihre telefonabzockspiele machen. bei den hühnern hatte er wenigstens gesellschaft…
Karl Eduard
Februar 22, 2010
Gesellschaft. Ja aber nicht lange. 🙂
steinzeitmarxist
Februar 24, 2010
gut, dass der stimmenhörer weg ist, marxeslästerung braucht hier nicht wirklich geduldet zu werden. nicht hier!
ich finde es auch grenzwertig, wenn irgendwelche gut situierten studenten- oder beamtenschwuchteln sprüche von dawkins oder mao ablassen, um damit bei bräuten zu landen oder ihre 68er-zeit noch mal auferstehen zu lassen, aber dabei gleichzeitig über den genossen stalin abkotzen.
ohne den genossen stalin und seinen heldenhaften kampf im großen vaterländischen krieg wäre mao bestenfalls sumotrainer unter japanischer flagge geworden und dawkins platz wäre – wie schon im anderen thread erörtert – am würstchengrill. also ein bisschen mehr dankbarkeit möchte man sich da schon erwarten können!
schattenzwerg
Februar 25, 2010
ein löffel reicht um wurst zu schneiden … vielleicht halten uns dann potentielle entführer demnächst einen ljoschka an den hals und der westernheld ruft dem sheriff zu: „ich löffle dich“