sicherheit durch waffenfreiheit

Posted on Februar 18, 2010 von

30


Messer sind viel zu gefährlich. Nur geschulte genossInnen der staatsorgane sollten messer haben dürfen.

–das ist die konsequenz der jüngsten amokläufe von rostock und ludwigshafen.  Halten wir nun eine militarisierung der gesellschaft wie in den usa für eine lösung des problems? Nein, im gegenteil. Waffenfreiheit muss man wie religionsfreiheit oder eigentumsfreiheit verstehen. Sicherheit ist nur möglich, wenn privatmenschen keine waffen besitzen, die gesellschaft also frei von waffen ist. Auch freiheit von religion bewirkt sicherheit, da religiöse bekanntlich immer streit mit anders- oder garnichtgläubigen suchen. Und freiheit von eigentum entschärft ein wichtiges gesellschaftliches konfliktpotential, den neid. In der brd ist die waffenfreiheit fast komplett verwirklicht. Die ersten fortschritte stammen von 1933, wurden von den siegermächten weiter ausgebaut, auf wurfsterne und klappmesser ausgedehnt und zuletzt wegen der amokläufe von erfurt und winnenden zu ihrem vorläufigem höhepunkt gebracht.

Vorläufig, weil der messeramoklauf von rostock eindeutig zeigt, dass noch viel zu tun ist. Es ist grob fahrlässig von der bundesregierung, dass messer noch immer frei erworben werden können. Das ist doch gefährlich! Das autorInnenkollektiv dr. hilde benjamin hat schon im januar argumentiert, dass ein staat, der solche lebensgefährlichen risiken wie erdbeben und verletzungen durch unbefugten messergebrauch nicht präventiv und entschlossen ausschaltet, nicht das vertrauen des aufgeklärten volkes verdient. Warum folgen keine taten? Wird etwa dem vorwand glauben geschenkt, man brauche messer beim kochen oder beim essen? Es gibt doch längst fertiggerichte, die ohne werkzeug aufgewärmt werden können. Anschliessend kann man sie auch ohne messer und gabel (gefährliche stichwaffe!) verzehren. Dies ist sogar die natürliche art der nahrungsaufnahme, wie schon vor 40 jahren beobachtungen an gesellschaftlich frei entfalteten bewohnerInnen eines alternativen kinderladens bewiesen haben.

Deswegen sollen der erwerb, verkauf, besitz und gebrauch von messern und gabeln jeder art unter schwere strafe gestellt werden. Allein die volkspolizei soll noch befugt sein, solche waffen zu tragen, denn die treuen schützer des gemeinwohls beweisen immer wieder neu, dass nur sie waffen richtig handhaben können, ohne sich den reaktionär-militaristischen diktat sogenannter sicherheitsbestimmungen zu unterwerfen (waffe nur zum schiessen entsichern, vor dem reinigen entladen und nur entspannt, gesichert und entladen aufbewahren, waffen stets bewacht oder gut eingeschlossen lagern, …), wie es mörder in uniform machen. International hat man mit waffenfreiheit gute erfahrungen gemacht, um konterrevolutionäre gewalttaten vorzubeugen. Beispiele sind china oder der iran. Die demokratisch gewählten repräsentantInnen der arbeiterklasse können keine gefährung des volkes durch waffen in unzuverlässigen händen dulden!