Leugnen und Ablenken helfen nicht: Die Ereignisse der letzten Tage in London und zahlreichen weiteren englischen Städten zeigen, wie brutal und rücksichtslos der Neoliberalismus ungeachtet allen sozialen Fortschritts in Europa seine Spur der Verwüstung zu ziehen versteht.
Bevor David Cameron im Vereinigten Königreich die Macht an sich riss, kannte man jene Jugendlichen, die jetzt gegen die unterdrückerischen Verhältnisse im Spätkapitalismus aufbegehren, als sensible, strebsame junge Menschen, die den häuslichen Büchertisch nur verließen, um zwei bis drei Mal pro Tag eine Bewerbungsmappe abzuschicken, mit Freunden eine Businessidee zu besprechen oder ihrer Großmutter Blumen zu holen.
Seit jedoch das Diktat des Marktes Einzug hielt und den Ausgebeuteten deutlich wurde, dass die Regierung sie mit ihren Problemen alleine lassen würde, begann die Stimmung zu kippen und die sozialen Missstände, die reaktionäre Politiker und Medien hinter den üblichen Hetzparolen von wegen „Sittenverfall“ und „amoralische Unterschicht“ zu verbergen trachten, traten in vollem Ausmaß zu Tage.
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patzer
August 13, 2011
Der Zusammenhang könnte nicht klarer sein.Über 12 Jahre hinweg schuf Genosse Blair Schulter an Schulter mit der UK-Lehrergewerkschaft ein pädagogisch/sozialistisches Paradies.
80% der Schüler konnten in diesem Schulsystem ihr „Abitur“ mit Höchstnote A ablegen ohne seit der 9ten Klasse mit Naturwissenschaften oder Fremdsprachen belästigt worden zu sein.Allein die Ankündigung der Reaktion um Cameron diese fortschrittliche Pädagogik reformieren zu wollen(angeblich braucht das Land nicht nur studierte Tierpsychologen und Soz.Päds),führte logisch zum gerechten Aufstand der Jugend.
mit kämpferisch/pädagogischem Gruß patzer
politbuerokrat_in
August 13, 2011
Na, bei dem Artikel fehlt doch was! Genossen, wisst ihr nicht, was für ein bedeutsamer tag ist? Es ist der 50-jährige geburtstag unseres genossen antifaschistischer schutzwall! So lange er stand, hat er uns vor ausbeutung, fremdarbeitern, marktpreisen, NATO und dem internationalen finanzspekulantentum geschützt. Es stimmt mich ganz doll traurig, dass der bei anderen sozialistischen blogs so gepflegte jubiläumsjournalismus hier nicht hochgehalten wird.
(Wobei ich eingestehen muss, mein eigenes agitpropplansoll nicht erfüllt zu haben, aber die genossinnen angela und nadja konnten auch nichts auf die beine stellen als eine randbemerkung, wie unverschämt die faschistische speerspitze des großkapitals und des zionistischen gebildes, die NPD, den mauerbaugedenktag verhöhnt.)
Lieber genosse antifaschistischer schutzwall! Ich halte die rote fahne hoch im gedenken an dich! Wir werden dich nie vergessen und hoffen, dass du bald wiederkommst und die ausbeuterelite wieder ärgern wirst! (Aufgeklärte atheist_innen glauben nicht an das ewige leben, deswegen können sie mit verstorbenen sprechen.)
Kulturbrigadist_in
August 14, 2011
Liebe_r Politbuerokrat_in:
täterä, täteräh – rumm-ta rumm-ta-rumm-tatata – la la la laah – jubel, jubel, – rums bums!
Und nun ist aber auch gut, nicht wahr?
Ihre Kultrubrigadistin
PS: Und fühlen Sie sich bitte nicht gekränkt und/oder ungerecht behandelt, der Becher hat für so was ganz ähnliches mal den Staatspreis gekriegt („rumpel-di-dumpel – weg sind die kumpel“). Aber schön war’s doch 😉
Religionsbehörde
August 13, 2011
GenossInnen, die Jugend ist noch nicht vollkommen marodiert. Sie hat zum Kampf aufgerufen. Wie zu erwarten wird in den kapitalistischen Blättern nicht von den Strumtruppen der Arbeiterklasse berichtet.
Marxistische Jugend Englands bereitet die Revolution vor:
http://www.zukunftskinder.org/?p=8059
Wie unsere jungen GenossInnen vorgegangen sind:
http://www.zukunftskinder.org/?p=7674
Иосиф Виссарионович Джугашвили
August 14, 2011
Der ehemalige Genosse Gorbatschow ist schuld, niemand sonst. Mit seinem Meuchelmord an den fortschrittlichen Sowjetrepubliken, der paradiesischen Enklave der Freiheit inmitten versklavter Wüsteneien unter dem Würgegriff des Kapitalismus, wurden der Jugend der Welt alle Ideale und Ziele entrissen.
Was tun, Genoss_Innen? Auch mir, dem bei jeder Erinnerung an diesen Verräter die Freudentränen aufsteigen (weil er bei seiner Kandidatur zum Präsidenten mit 5 Promille der Stimmen bedacht wurde, was das Mindestmaß revolutionärer Alkoholisierung kläglich unterschreitet), will bei der Analyse der real existierenden Lage etwas mulmig werden. Traurig stimmt besonders das Schicksal des Genossen Blair, dessen mutige 14 Regierungsjahre das Selbstbewusstsein von …
(a) alleinerziehenden jungen Müttern (in 9 Jahren 7 Kinder von 5 verschiedenen Vätern, nicht alle namentlich bekannt)
(b) analphabetischen und ganzkörpertätowierten wie -gepiercten Arbeitslosen, Hosenbund unterm bolschewikischen Auspuff, von ausbeuterischen Arbeitgebern diskriminiert,
(c) Sozialhilfeempfängern, die ihr mietfreies Leben in denkmalgeschützten Mayfair-Altbauten durch ein wenig Drogenhandel aufbessern mußten,
(d) Kleinkriminellen, die schon für einen läppischen Totschlag an einem Rentner zwei Monate Sozialarbeit aufgebrummt bekamen …
… so zielstrebig aufgerichtet haben, daß die „Verbrechensrate“ (in Wirklicheit die zuvor imperalistisch unterdrückte Emanzipationsquote des Proletariats!) dreimal so rasch anstieg wie das Bruttonlandsprodukt.
Leider wurde der Genosse Blair vom Großkapital abgeworben, so daß er seine wahlich leninistische Errettung der Söhne und Töchter Albions vor Recht und Ordnung nicht zu Ende führen konnte. Doch auch sein unverhoffter Nachfolger im Amt, der Renegat Cameron, ist ein ziemlich linientreues Weichei, das Tony Blairs Direktiven, nach kurzem Mimikry wie die Staatsratsvorsitzende Merkelowa, unbeirrt fortsetzen wird.
Der Sozialismus wird sich gegen alle Widerstände durchsetzen, zumal diese auch von Tag zu Tag schwinden. Sooft ich daran zweifle, belehrt mich ein Blick auf die unbesiegbaren sibirischen Filzläuse eines Besseren.
Иосиф Виссарионович Джугашвили
August 14, 2011
Diese Guttaperchakabel! Ich habe leider Anlaß, zu korrigieren:
in Abs. 3 v.u.: „Bruttoinlandsprodukt“
in Abs. 2 v.u.: „wahrlich“
Ich bitte um Nachsicht, Genoss_Innen.