Die Überschrift auf Seite 4 der heutigen Printausgabe der „Schweriner Volkszeitung“ ließ im ersten Augenblick bei uns die Alarmglocken schrillen.
„Engagiert für das Leben“ – das klingt doch verdächtig nach dem Affen Bush, Sarah Palin, fundamentalistischen Bibelschwingern, Countrysängern, Finanzmonopolisten, Kriegstreibern und anderem Ungeziefer, das seine regressiven und faschistoiden Vorstellungen von wegen „Verantwortung für das eigene Handeln übernehmen“ – regelmäßig eine Umschreibung für Entsolidarisierung und Ablehnung staatlicher Verteilungspolitik – auch auf das von bürgerlichen Hemmungen befreite, menschliche Triebleben angewendet wissen will. Mit der Konsequenz, dass der Frau ihre Reproduktionsrechte verweigert werden sollen und fortschrittlichen Kräften wie „Planned Parenthood“ oder den Genossen Tiller oder Gosnell die Möglichkeit genommen werden soll, an Ungeborenen Zellhaufen das zu proben, was eines Tages allen Elementen blühen wird, die es noch wagen sollten, der freien Entfaltung des klassenbewussten Proletariats, der kritischen Intelligenz und den Richtlinien der Partei im Wege zu stehen.
Wir hatten also vorschnell den EKD-Pastor i.R., Lutz Jastram, verdächtigt, sich mit diesen Parasiten, Untermenschen, Nazis und Taliban, die das Wort „Lebensschutz“ in den Mund nehmen, gemein zu machen.
Der nähere Blick auf den Text unter der Überschrift hingegen sollte uns eines Besseren belehren. Er hatte nämlich mitnichten versucht, gegen die Liberalisierung der Schwangerschaftsunterbrechung anzustinken, sondern vielmehr den „Tod auf Rädern“ angeprangert – womit auch nicht etwa angeheiterte Autofahrer gemeint waren, die couragiert ihren Lappen abgeben, sondern „der Castortransport von Karlsruhe mit der tödlichen Atomlast“, der demnächst in Richtung Lubmin unterwegs sein wird und für friedliche Proteste engagierter Umweltschützer_innen sorgt.
Wir sind sehr beeindruckt davon, wie selbst Altpastor_innen der EKD bereitwillig ihre Lektionen in Newspeak und Doublethink pauken, die Umwertung aller Begriffe und Werte und deren Wandlung in eine fortschrittliche Bedeutung nach den Direktiven der Partei unterstützen. Wir bewahren den Planeten auf für die künftigen Generationen, die es auf Grund unserer sexuellen Befreiung, aktiven Bevölkerungspolitik, Klimaschutzanstrengungen und unseres Unwillens, unsere emanzipatorischen Errungenschaften für irgendwelche CO2-emittierenden Bälger in Frage zu stellen, nicht mehr geben wird. Wie klasse, dass so genannte Volkskirchen dabei mitmachen, statt sich auf das Wirken eines nicht existenten „Gottes“ zu verlassen, der Menschen mit der Fähigkeit ausgestattet hätte, neue Technologien zu entdecken…
Dass die Behörden Transporte wie den Castor genehmigen, ist eine Kriegserklärung an die Massen und zeigt, wie sehr die Bundesregierung dem Versuch der Atomkonzerne hörig ist, den Planeten zu vernichten. Die Mär von den angeblich „sicheren“ westlichen Atommeilern sollte bereits im Kalten Krieg Zerwürfnisse zwischen Moskau und der kritischen Intelligenz im Westen schüren. Dass die CIA und der Mossad dazu selbst vor Anschlägen wie jenen auf das fortschrittliche, sichere und technologisch hochwertige AKW in Tschernobyl nicht zurückschrecken, unterstreicht einmal mehr, dass die kritische Intelligenz zu Recht nur gegen westliche Schrottreaktoren und westliche Atompolitik vorgeht – und nicht gegen die friedliche Nutzung der Kernenergie in sozialistischen Staaten oder dem Iran.
Genauso, wie es berechtigt war, dass die Friedensbewegung nur den imperialistischen Westen abrüsten wollte. Leider konnten damit faschistische Kräfte wie der schießwütige Cowboy Reagan nicht an ihrer aggressiven Kriegspolitik gehindert werden, die am Ende auch verhinderte, dass die Berliner Mauer als Ausdruck einer gewachsenen politischen Kultur in Deutschland respektiert wurde – wie es eigentlich kultursensibel gewesen wäre.
Feliks Dzerzhinsky
Februar 14, 2011
Maybe we should rename Pro Familia after Robin Parenthood?
Shuca
Februar 14, 2011
Genossen und Genossinen!
Ich lese seit geraumer Zeit euren Kampfblock. Es gibt immer noch naive, ungefestigte und mehr oder weniger verwirrte Zeitgenossen die glauben das wäre der beste Satireblock im Internet. Ich kann ihnen nur sagen, hier sprechen Menschen die dank ihrer ruhmreichen Vergangenheit es sehr ernst meinen mit dem Leben mit all seinen Facetten vom Tode bis zum ewigen Leben. Lasst euch nicht beirren, viele die euren Block lesen sind schon verrückt geworden. Aber genauso muß die Auslese sein. Wer euch Genossen und Genossinen nicht ernst nimmt hat eh keinen Verstand. Ich hätte korrekter Weise die Genossinen zuerst schreiben sollen. Hier schreibe ich und kann nicht anders.
harrytisch2009
Februar 14, 2011
Der Wahnsinn ist etwas höchst Politisches, Genosse Shuca. Deshalb hat die Psychiatrie im Sozialismus auch eine wesentliche staatstragende Funktion im Kampf gegen den Klassenfeind. Der Genosse Hansen hat das beispielsweise im Kommentarbereich zu http://www.theeuropean.de/harry-tisch/5554-us-politik vorbildlich herausgearbeitet.
Dass Bluthilde ein Satireblog wäre, behaupten nur reaktionäre und regressive Zeitgenoss_innen, die den Sozialismus lächerlich machen möchten. In Wahrheit haben wir alles, was wir über Humor und dessen Ausdrucksformen wissen, vom Genossen Stalin gelernt.
Shuca
Februar 14, 2011
Genosse harrytisch2009
„Im Kreml brennt noch Licht, Großväterchen Stalin schläft noch nicht“.
Böse Zungen behaupten das Genosse Stalin nachts mit anderen Genossen den Wodka etwas zuviel zugesprochen hat. Aber das sollen sie erstmal beweisen. Das kann ja jeder behaupten.
harrytisch2009
Februar 14, 2011
Das ist schon korrekt, nur hat dabei nicht der Wodka die Gedankengänge des Genossen Stalin vernebelt, sondern die Klarheit der Letzteren den Wodka noch klarer gemacht…
Feliks Dzerzhinsky
Februar 14, 2011
Genoss_Innen, so wie das Grundgesetz die Menschenreechte karikiert, so missverstehen auch manche Leser_Innen diesen Blog als Satire.
Wer Hegel noch nicht mal gelesen, geschweige denn verstanden hat, und schon Marx und Engels haben sich daran abgearbeitet, wie koennte der/die dann Bluthilde verstehen? Wie koennte, wer nicht versteht, gar kritisieren? Und wuerde er/sie das ueberleben? Wozu dann also versuchen?
Dass Genosse Stalin Wodka getrunken habe um des Wodkas willen ist natuerlich auch nur eine Verleumdung. So, wie ich auch nur um des Kommunismus uneinsichtige Zeitgenossen von ihrem kapitalistisch verzerrten Leben befreit habe, so hat Genosse Stalin, stets um die Gesundheit derer besorgt, die nicht schon irgendeiner Quote zum Opfer gefallen waren (ich muss gestehen, auch ich verlor ab und zu den Ueberblick, das Vorgehen war ja auch ganz neu), den Vorkostern gezeigt, wie es geht. Das hat er auch mit den Traktoristinnen so gemacht und den Geschichtsschreibern. Das ist eine Frage des Qualitaetsmanagements, die genaue Einstellung des Prozentsatzes eines Wodka ist eine hoch dialektische Frage! Da muss man schon mehrmals probieren, bis das Verhaeltnis stimmt.
Shuca
Februar 14, 2011
Liebe Genosse Feliks Dzerzhinsky.
Ich achte deine weisen Worte sehr. Das ist das eigentliche Problem mit den Traktoristinnen. So lange wir männlichen Revolutionäre nicht so pinkeln tuen wir die Traktoristinnen werden wir nicht gewinnen. Der männliche Revolutionär muß begreifen das der Sieg der Revolution nur über unsere kampferprobten Frauen geht. Und ein gendergerechter Revolutionär weiß was er zu tun hat. Er setzt sich hin beim Wasserbedürfnis. Und das ist das was auch Marx niemals begriffen hat. Das sind die entscheidenen Dinge zu Sieg. Begreift endlich. Der Sieg ist so einfach zu erreichen.
Karl Eduard
Februar 15, 2011
Wenn dieser Partisan im Talar ahnte, daß uns natürliche Radioaktivität umgibt … .
Feliks Dzerzhinsky
Februar 15, 2011
Genoss_In Karl Eduard, die natuerliche Radioaktivitaet ist gottgewollt, die kuenstliche aber ein zionistisches Komplott zur Erzeugung von Mutationen, die zu bestimmten Klassen von Politikern fuehren, ueber die die Tscheka aus Sicherheitsgruenden derzeit nichts verlauten lassen kann.
Soviel aber sei verraten: Wenn’s nach dem Geigerzaehler ginge, waere die Radioaktivitaet bei Andre Rieu und den Berliner Philharmonikern am hoechsten!
Иосиф Виссарионович Джугашвили
Februar 15, 2011
Aus wichtiger Arbeit kurz auftauchend, verwahre ich mich gegen die Mißdeutung des Wodkas, die einem mangelnden Sprachverständnis entspringt: Wodka ist ein zärtlicher Diminutiv des Wörtchens „woda“, das „Wasser“ bedeutet. Wodka ist also ein Wässerchen, verdünntes Wasser — somit das Wasser der reinen Erkenntnis. Wer darin als
stadtbekannter Säuferanonymer Alkoholiker einen leichtfertigen Treib- oder gar Triebstoff zu schmecken behauptet, kann nur den sattsam bekannten Reihen imperialistischer Geschichtsfälscher angehören.Ein weiterer Beweis für die jungfräuliche Unschuld dieses Wässerchens und seiner meist romantisch-blutrünstig gesinnten Liebhaber ist die Tatsache, daß wir Georgier, auch Russen es aus geräumigen Zahnputzbechern und Bierstiefeln trinken — darin, Murks zund Lenin sei’s geklagt, den Zaren und deren Hofschranzen nicht ganz unähnlich —, aber primär aus sowjetischen Wassergläsern, die so brüchig sind, daß man sie ebensogut auch ungenutzt über die Schulter gegen die Wand schmeißen kann; denn sie würden …
(a) keinen Waschgang in einem neumodischen Geschirrspüler überleben, geschweige denn die schwieligen Hände revolutionärer Traktoristinnen, Arbeiter_Innen und Bauer_Innen … und den revolutionären Druck der von
wahllos eingefangenen Zwangsarbeitern und Kulakenbolschewistischen Idealisten gebohrten Ziehbrunnen schon gar nicht;(b) das Prinzip der jungfräulichen Qualität aller fortschrittlichen Gedanken verraten, indem sie sich einem weiteren
GeMißbrauch hingäben;(c) dem Überlebensprinzip des Bolschewismus (aber auch den lehrreichen Gepflogenheiten meines kurzfristigen Verbündeten, des leider unbelehrbar faschistischen Renegaten A. Gitler) zuwiderlaufen, keinerlei Zeugen wichtiger ZK-Sitzungen überleben zu lassen;
(d) die konterrevolutionäre Dekadenz der Welt in die Lage versetzen, sich belastendes Material gegen mich und meine ZK-Genossen aus den
Wichsgriffelnauf Kosten des Proletariats täglich edel manikürten, stets ihre Beute zählenden Fingern zu saugen.Etwas in Eile, mir ans Herz gewachsene Genoss_Innen: Verachtet mir das Wässerchen nicht! Es ist (na schön: manchmal nicht ganz) alkohol-, aber gottlob nicht erkenntnisfrei. Nutzet es reichlich, innerlich wie äußerlich, zur linientreuen Inspiration! Rauchet dazu den vom Bio-Wahnsinn unbefleckten Machorka, das Flaggschiff der siegreichen sowjetischen
Weißmeerflotte … pardon:NEP-Landwirtschaft! Und lasset Euch ja nicht anstecken vom Gedankenmüll weicheiernder westlicher KPdSU-Promis (B) — denn hier bedeutet das „B“ nicht Bolschewiki, sondern zweite Wahl.Ich trinke einen Schluck Wässerchen auf Euch und Eure unverbrüchliche Parteitreue.
Shuca
Februar 15, 2011
Ich gehe zur Umerziehung nach Kap Deschnew. Denn ich merke mir fehlt fast alles. Dort werde ich den Eisbären den Klimawandel erklären und sie in den Genuss des Wodkas einführen. Vielleicht kann die Revolution auch auf diese unerschrockenen Kämpfer zurückgreifen. Man weiß ja nie.
Feliks Dzerzhinsky
Februar 15, 2011
Genoss_In shuca – sehen Sie sich vor: Eisbaeren zaehlen zu den Weissen. Ich hatte selbst mit Denikin et al. alle Haende voll zu tun. Dann gibt’s da noch die Braunen und die Schwarzen. Nur bei Haribo gibt’s rote Baeren, alle anderen sind unbelehrbar.
kroraina
Februar 15, 2011
Genoss_innen,
wir sind hier ja unter uns und da kann ich ja mal offen meine Einschätzung über die immer wiederkehrende Behauptung kundtun, von wegen ausgerechnet wir wären der beste Politsatireblog weltweit. Die Ursache der eklatanten Fehleinschätzung liegt ganz klar im ständigen Anbiedern an die Klassenfeind_innen durch Palastbesitzerbesserwessis, Porschefahrer und Hummerfresser. Unter Anleitung vom Klaus seinem verzogenes Früchtchen haben sie aus der Partei der Arbeiter_innenklasse eine Karrikatur gemacht.
Wir dagegen sind allesamt geschulte Marxist_innen-Leninist_innen mit ausserordentlich gefestigtem Klassenbewusstsein. Täglich erreichen uns tonnenweise schriftliche Eingaben klassenbewusster Proletarier_innen, denen wir auch an dieser Stelle nochmals antworten: Genoss_innen, der Tag der grossen Säuberung naht und dann hat es sich mit den Palästen, der Porschefahrerei und der Hummerfresserei endgültig erledigt. Dem Klaus sein verzogenes Früchtchen, der kann dann günstigstenfalls wieder als Scheidungsanwalt malochen.
Genoss_innen klassenbewusste Proletarier_innen, auch in der Partei der Arbeiter_innenklasse gibt es Lichtblicke, wie die Wege zum Kommunismus suchende Genoss_in Lötzsch und die heldenhaften Antifaschist_innen, welche die Rosa-Luxemburg-Konferenz der Partei von asozialen Elementen gesäubert haben, die schon zu DDR Zeiten als Querulanten auffielen. Ebenfalls lobend zu erwähnen ist der leider einem heimtückischen Attentat der vom Affen Bush angeleiteten Zionist_innen zum Opfer gefallene Genoss_in Hartmut Dicke, der die von der Dekadenzbourgeoisie lancierte Verfälschung der Klassiker_innen des Marxismus-Leninismus durch Nachweis der eindeutig reaktionären Klassenbasis der Gaywest_innen entschieden zurückwies und damit das revolutionäre Proletariat zurück zur reinen Lehre der Klassiker_innen führte, wonach die Gaywest_innen nichts anderes als eine Dekadenzerscheinung des abgewirtschaftenden Adels und der verfaulenden Bourgeoisie sind.
Genoss_innen, der Tag wird kommen, an dem ein zweiter Genoss_in Hartmut Dicke zusammen mit Genoss_in Lötzsch die Partei der Arbeiter_innenklasse zu lichten Höhen führen wird und wenn dann noch jemand wagen sollte, zu behaupten, wir wären der beste Politsatireblog weltweit, dann wird er die Kolyma aus nächster Nähe kennenlernen!
Mit sozialistischen Grüss_innen
Genoss_in Vladimir Ilyich Kroraina
Feliks Dzerzhinsky
Februar 15, 2011
Schon erstaunlich, Genoss_in Ilyich, wie diverse Diversanten immer wieder von Satire sprechen koennen anlaesslich unserer volksaufklaererischen Anstrengungen. Also da hoert bei mir der Spass auf. Ich muss sagen, da war Chrustschow auf dem XX. Parteitag noch ernsthafter. Koennten Sie mir bei Gelegenheit ein paar Namen nennen? Wir von der Tscheka wuerden uns gerne drum kuemmern. Satire kann schliesslich nur gedeihen, wo man Spass versteht. Das kann unmoeglich hier sein. Wir von der Kommunistischen Plattform werden dann mal unsere Plateausohlen an dieser Sache abwetzen, Genoss_innen und das Gewuerm zertreten!
kroraina
Februar 15, 2011
Genoss_in Феликс Эдмундович Дзержинский,
nichts leichter als das. Folge unauffällig diesem Link. Genoss_in Harry verfügt ebenfalls über einschlägige Erfahrungen mit dem Diversantenpack der linksliberalen DKP, deren Genoss_innen sich ebenfalls erfrechen, uns eine eine Satire-Seite zu nennen.
Genoss_in Феликс, wenn ich es mir so recht überlege, dann sollten wir nicht warten, bis ein zweiter Genoss_in Hartmut Dicke zusammen mit Genoss_in Lötzsch die Partei der Arbeiter_innenklasse führen wird, sondern unsere Tschekistenbrigaden zusammenlegen und mit vereinten Kräften das Diversantenpack bekämpfen. Wenn die unsere Harley-Davidson_innen aufheulen hören, spätestens dann werden diese Schädlinge es bereuen, uns jemals den besten Politsatireblog weltweit genannt zu haben!
Mit sozialistischen Grüss_innen
Genoss_in Vladimir Ilyich Kroraina
Shuca
Februar 15, 2011
Genosse Dzerzhinsky
Ich danke Dir.
Aber wenn ich die weißen Eisbären vom Kap Deschnew vom Schicksal des Genossen Knut vom Berliner Zoo berichten könnte und ihnen sagen würde, das selbst eine Patenschaft des deutschen Umweltminister nicht vor Einsamkeit und Diskriminierung schützt, dann könnte ich eine Wut bei den Genossen weißen Eisbären von Kap Deschnew entfachen die unserer Revolution sehr nützen würde. Und wenn der deutsche Michel,Genosse Knut schon längst vergessen hat, ich werde ihn nie vergessen.
Иосиф Виссарионович Джугашвили
Februar 16, 2011
Den verdienten Komsomolzen Knut, verehrte(r) Shuka,
hat leider das erschütternde Schicksal aller Genoss_Innen ereilt, die schutzlos der infamen Penetranz monopolkapitalistischer Gehirnwäsche ausgesetzt sind. Selbst unsere Genoss_Innen in der Komsomolzenschutzorganisation PETA waren gezwungen, diesem einst vorbildlich revolutionär agierenden Funktionär des Eisbärenkollektivs den Status des Sowjets zu entziehen. Er erwies sich als ideologisch wankelmütig und überdies geistesschwach, indem er sich nicht entblödete, aus dem Fenster seiner Datscha den gaffenden, adipösen Bütteln der revanchistischen Spaßgesellschaft zuzuwinken. Er soll diesem Abschaum der Menschheit zugar zugezwinkert haben, was die rechtsradikale Presse natürlich begeistert ausschlachtet:
http://www.bild.de/BILD/news/2010/06/17/eisbaer-knut-berliner-zoo/tierschuetzer-erklaeren-knut-fuer-verrueckt-eisbaer.html
Man stelle sich dies vor! Geht dieser Komsomolze (der sogar vom ZK-Vorsitzenden einer bedeutenden Wojwodschaft der neuen DDR, Kurt Beck, mit dem
peinlich schleimenden und klebrige Fäden ziehendenbolschewikischen Bruderkuß geadelt wurde) einfach her und fraternisiert ungeniert mit dem Klassenfeind! Ein unerhörter Vorfall.Aber wir wollen mit dem
inzwischen wohl schwul gewordenenSohn der Arktis nicht allzusehr in Gericht gehen. Denn nur der Wodka schützt uns und das Weltproletariat vor der tagtäglichen Indoktrination durch die kapitalistische Dekadenz. Knut bekam keinen Stolitschnaja, sondern nur Fanta, Kamillentee und Bionade gereicht; und er wurde nur mit Ayurveda und Bachblüten in die Revolution eingeführt. Von seiner strikt veganischen Ernährung wollen wir lieber nicht reden.Daß dies den Genossen Knut zum dementen Papiertiger verkommen ließ, liegt auf der Hand. Friede seinem Fell (auf das ich eine kleine Option erworben habe; auch in Berlin ist das Wort „Bakschisch“ nicht unbekannt; aber er möge noch ein wenig wachsen, was auch ohne Hirn funktioniert)!
Shuca
Februar 16, 2011
Verehrter Dschugaschwili
Es sind ja besonders die Eisbärenweiber im revolutionären Zoo von Berlin die unseren Genossen Knut so arg zu setzen tun. Trotztdem sollten wir nicht den Stab über ihn brechen. Er hat mit Hilfe seines Paten des Genossen Gabriel das ganze deutsche Volk und darüber hinaus in eine revolutionäre Stimmung versetzt. Stell dir mal vor ein Konterrrevolutionär hätte ihn beim Füttern erschossen. Wir hätten den Ausnahmezustand in Deutschland und den Rest der Welt gehabt.
Shuca
Februar 16, 2011
Verehrter Genosse Dschugaschwili
Verzeih das ich dich in meinen vorigen nichtswürdigen Beitrag nicht mit Genosse angesprochen habe. Dafür gehe ich ein halbes Jahr länger nach Kap Deschnew zur Umerziehung. Schließlich weiß ich das Disziplin und Wodka die Grundpfeiler jeglicher Revolution sind. Venceremos. Ich glaube wir werden siegen. Und wenn nicht ist es auch egal.
Feliks Dzerzhinsky
Februar 16, 2011
Genoss_In Shuca, die Reihenfolge ist Wodka, dann Disziplin.
Иосиф Виссарионович Джугашвили
Februar 17, 2011
Bezaubernde Genossin Shuca,
zutiefst berührt blicke ich durch den süßen Duft
atemraubenden Qualmdes auf grusinischer Heimaterde liebevollunter großzügigem Einsatz von Giftabfällen sowjetischer Chemiekombinatevon schwieligen Arbeiter- und Bauernhänden produzierten Machorka-Tabaks, dem die kapitalistischen Sklaventreiber in Virginia nichts annähernd Gleichwertiges entgegenzusetzen vermögen. (Selbst in der Erzeugung von Lungenkrebs werden diese Blutsauger von den Ergebnissen meiner Fünfjahrespläne regelmäßig übertroffen.)Doch zum Thema, das uns vereint … Sie erwähnen den Genossen Gabriel als Paten des sibirientauglich bepelzten, aber unglücklich gescheiterten Genossen Knut. Für mich im fernen Sibirien, nur zeitweilig (denn nicht auf allen Gebieten greifen meine Fünfjahrespläne, leider) jüngsten sozialistischen Wissens teilhaftig werdend, erhebt ich die Frage: Welchen Genossen Gabriel meinen Sie?
(a) den verdienten Liedermacher und Kämpfer für die einst unterdrückten Werktätigen, Gunter Gabriel („Hey Boß, ich brauch‘ mehr Geld“)?
(b) den Erzengel unseligen Namens (aber wir haben auch einen „Grischa“ Gabriel in Magnitogorsk, der dort unter Tage nach Erz schürft und dem geheiligten Genossen Stachanow nacheifert)?
(c) den nach wie vor kolonial fixierten Treffer weniger Töne, den Briten Peter Gabriel?
(d) den bayerischen Genossen Gabriel Pauli, der das finale „e“ seines ursprünglichen Vornamens wohl oder übel streichen mußte, um die Wählerstimmen hinterwäldlerisch-patriarchalischer Mistgabel- und Gamsbarthut-
SwingerSchwinger zu erschleichen, was mißlang?(e) den nur noch als „Siggi Pop“ — lasset uns hoffen, daß sich das nicht auf „poppen“ bezieht! Meine Traktoristinnen sind leichenblaß geworden, als sie diesen Namen vernahmen, wenn auch leicht vernuschelt durch mein Pfeifenmundstück — überlieferten, wohlgerundeten Dilettanten, der sich, wie so viele, mit dem ehemaligen Komsomolzen Knut
zum unsterblichen Narren machtein der grün-bourgeoisen Presse alsOdenwald-Reformpädagoge für verführerisch behaarte Elevenfeiern ließ … also für Sigmar Gabriel?Letzterer, teilt mein treuer Diener Maik mir während des Öffnens eines Fläschchens Wässerchen mit, wurde wohl unverhofft zum ZK-Vorsitzenden der zu meinen Zeiten als Keuschheitsgürtel (oder hilfreiches Sanitärprodukt „Always“) der segensreichen DDR geduldeten Blockpartei LPDL, verschwand aber wohl im parteieigenen
GulagKeller des Willy-Brandt-Hauses. Dort, so Maik weiter, hat er schon 2.339 Aktenordner vollgeschrieben, um faschistische Maulwürfe (Wolfgang Clement, Thilo Sarrazin et. al.) der LDPD dem sozialverträglichenGenickschußAusschluß zuzuführen.Also, Genossin Shuca, wissen Sie mehr? Und wen meinen Sie, wenn Sie „Gabriel“ sagen?
Für jede Erhellung meines Wissens und meiner von Stromrationierung heimgesuchten Datscha dankbar,
Ihr Josef.
Shuca
Februar 17, 2011
Geehrter Genosse Dschugaschwili.
Er könnte es sein.
http://www.welt.de/politik/article2334516/Gabriel-verfuettert-11-900-Euro-Steuergeld-an-Knut.html
Feliks Dzerzhinsky
Februar 17, 2011
Genossin Shuca, Vaeterchen Koba, ich rege an, dass Ihr Euch auch an dieser wichtigen Diskussion beteiligt
http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2009/01/astrologie-ist-immer-noch-unsinn-eine-nachlese.php#comment185151
und dort den dialektisch-materialistischen Klassenstandpunkt einbringt. Es gibt dort einige bourgeoise Kraefte, die die unbiblische Ansicht vertreten, zu Melchisedeks Zeiten noch gar nicht geschaffene Himmelskoerper wuerden das Schicksal des
PrekariatsProletariats negativ beeinflussen koennen. Den Sozialismus in seinem Lauf haalt jedoch weder Zobel noch Zodiac auf.Иосиф Виссарионович Джугашвили
Februar 17, 2011
Seid mir bitte nicht gram, Genoss_innen Shuca und Feliks,
aber astronomische oder gar astrologische Forschungen, so förderlich sie der Revolution sein mögen, überschreiten meinen Horizont. Sterne? Himmelskörper, noch dazu geschlechtslos?
Und dort diskutieren ~300 vom Konsumkapitalismus überfütterte Renegaten. Na schön, der spiritus rector dieser UFO-Erblicker steht ja wenigstens noch auf ehemals linientreuer Scholle, wobei Wien treuer ist denn Jena …
Florian Freistetter ist Astronom. Er promovierte am Institut für Astronomie der Universität Wien und hat danach an der Sternwarte der Universität Jena und dem Astronomischen Rechen-Institut in Heidelberg gearbeitet. Zur Zeit lebt er in Jena, arbeitet dort an der Dynamik der extrasolaren Planeten und ärgert sich mit den Details der DFG-Antragstellung herum.
(Ich zitiere ungern, außer mich selbst; diesmal sei es.)
Mag er sich mit den notorischen Reaktionären der Deutschen Forschungsgesellschaft ideologisch auseinandersetzen, so weit sein Wodka-Vorrat reicht. Mir egal, denn:
Ich kenne nur zwei Planeten, extra- oder intrasolar: Sputnik und SS-21.
Andere gibt es nicht; da mögen diese irrlichternden, vom konsumistischen Zeitgeist ideologisch unterhöhlten Fans des Aberglaubens durch ihre Fernrohre schielen, bis denen die Linsen schmelzen; sie werden die Verdienste der sowjetischen Pioniere Laika (vierbeinig) und Jurin Gagarin (dreibeinig, weil die Wodkaflasche nur im Schritt untergebracht werden konnte) nicht entwerten können.
Und schon gar nicht besudeln: Wer, wenn nicht Laika und Gagarin, könnte sich damit rühmen, die klerikalen Speichellecker Galileo und Kepler wissenschaftlich und gültig widerlegt haben?
Selbst der in der Wolle gefärbte Zionist Einstein (und heimliche Sänger von Country-Abartigkeiten à la „Mama, Don’t Let your Babies Grow Up to Be Cowboys“ — das muß man sich auf der ideologisch übersäuerten Zunge erst mal zergehen lassen) zeigte sich beeindruckt und änderte seine Relativititäts
theorievermutung unverzüglich in die Formel „70% Steuern, 20% Verwaltung, 7% Sozialarbeit, 3% soziale Zuwendung — vereinfacht: e = mc². Leider vergaß er die schon damals absehbaren mildtätigen Zuwendungen an Griechen, Iren, Italiener, Portugiesen, Spanier.Und falls Ihr, hervorragende Genoss_innen Shuca und Feliks, eines Tages Euch selbst oder die Sprosse der Kraft Eurer Lenden öffentlich zu verheiraten belieben solltet (was zutiefst anachronistisch ist, ich weiß — aber wenn diese Nachfahren sodomitisch, kaprophag oder wenigstens schwul oder lesbisch gepolt sind, paßt es gut in die Landschaft) — meine Traktoristinnen, wenn auch nicht gaaaanz unberührt und keimfrei, stehen als Brautjungfern für ein paar Kopeken zur Verfügung.
Und Aeroflot kostet auch nicht viel mehr, gell?
feliksdzerzhinsky
Februar 18, 2011
Wow, Vaeterchen Koba, diese tiefe Bildung trotz mit ohne kein Internet, erstaunlich:
Einstein Palais – Friedrichstr. 171 – 10117 Berlin
Иосиф Виссарионович Джугашвили
Februar 18, 2011
Aus tagesaktuellem Anlaß, liebe Autor_Innen des Bluthilde-Kollektivs, lenke ich Eure Aufmerksamkeit auf den feudalen Blutsauger „von und zu“ Guttenberg. Er, der ausgerechnet von der zunehmend linientreuen Genossin Merkelowa zum Kriegsminister der BRDDR ernannt wurde, hat es in sieben Jahren der Arbeit an einem akademischen Pamphlet der Rechtswissenschaft geschafft, in etwa 1200 Fußnoten und einem 50seitigen Literaturverzeichnis —
welch wissenschaftliches Verbrechen, welche Chuzpe! —
die Namen Marx, Engels, Lenin, Mao, Stalin, Molotow, Dschersinsky, Harry Tisch, Oskar Lafontaine Gesine Lötzsch und Claudia Roth (um nur die wichtigsten geistes-, staats- und rechtswissenschaftlichen Vordenker der Welt aufzulisten)
kein einziges Mal zu erwähnen, kein einziges Mal!
Kein Wunder, daß die Arbeiterklasse dagegen unisono protestiert. Ich rechne stündlich mit einem emanzipatorischen Aufstand seiner Leibeigenen gegen diesen unverschämten Latifundienbesitzer altpreußisch-imperialistischer Prägung. (Ich möchte wetten, er spielt auch noch die Querflöte wie der Alte Fritz unseligen Angedenkens — wenngleich der wenigstens was gegen Zaren und Zarinnen hatte.)
Feliks Dzerzhinsky
Februar 18, 2011
Vaeterchen Koba, richtig, aber doch nur, weil er seine Quellen nicht verriet! Dr. zu Guttenberg ist, wie ich versucht habe darzulegen, als zukuenftiger Jurist einer konsequenten Klassenjustiz durchaus zu gebrauchen. Wyschinsky hat ja, wie Sie sich vielleicht noch erinnern, auch so angefangen und ohne den haette ich’s schwerer gehabt. Ich habe daher vorgeschlagen, ihn vor den uebertriebenen Anfeindungen der Lizenzpresse in Schutz zu nehmen. Gerade auf diese Weise koennen wir den einen oder andern buergerlichen Spezialisten, wie es schon Genosse Lenin tat, in unser Lager herueberziehen!