Seit nunmehr einem Vierteljahrhundert veranstaltet das zionistische Gebilde eine regelrechte Menschenjagd auf den aufrechten und progressiven Autodidakten der Nuklearwissenschaften Mordechai Vanunu, der aus der Perspektive der wissenschaftlichen Weltanschauung und vom Klassenstandpunkt aus betrachtet genau das richtige tat, als er der englischen Sonntagszeitung „Sunday Times“ verriet, was sich sowieso schon alle denken konnten, wenn sie es bis dato noch nicht wussten: Dass das zionistische Gebilde Atomwaffen besitzt.
Genosse Vanunu hat diese Wahrheit noch etwas detaillierter ausgedrückt und durch ein paar zum Teil mittelmäßig clandestine Fakten untermauert. Aber spätestens seit die Ministerpräsidentin Golda Meir der panarabischen Friedensoffensive des Jahres 1973 nicht anders zu begegnen wusste, als durch einen erneuten Sieg ihrer zionistischen, sogenannten Selbstverteidigungskräfte, ist in gesellschaftlich progressiven Kreisen klar, dass die Zentrifugen in den Kellern der Islamischen Republik auf Hochtouren laufen müssen, um einen erneuten zionistischen Amoklauf oder auch Genozid abwenden zu können.
Pikanterweise wussten bereits damals, als 1973 die arabischen Glückwunschadressen und Freudenfeuerwerke zu Rosh HaShana abgeschossen wurden, die gesellschaftlich progressiven Kräfte, allen voran in Rest-, äh: West-Europa, und ihnen wiederum voran die Deutsch_innen, Engländer_innen und Französ_innen, auf wessen Seite sie sich lieber nicht stellen sollten: auf die der Zionist_innen.
So rechnen wir es unserem Freund Willy Brandt und seinem Andenken bis heute hoch an, dass er den Toten des Aufstandes im Ghetto Warschau zwar 1970 noch seinen Respekt ausdrückte, es aber bereits 1973 mit seinem Gewissen für vollkommen vereinbar empfand, den jüdischen Staat am ausgestreckten Arm verhungern zu lassen; als Brandt nämlich den imperialistischen Kräften unter Führung des Zionismus dringend erforderliche Überflug- und Landerechte versagte, weil diese es dem Regime mit Sitz in der illegalen Siedlung Givat Ram ermöglicht hätten, sich auf militärischem Wege für die liebevollen Neujahrsgrüße aus Ägypten, Jordanien, Syrien und dem Irak zu bedanken, und zudem auch noch ein paar Zionist_innen das Leben zu retten.
Es gibt übrigens heute Menschen in Deutschland, die Yom-Kippur für einen „alttestamentarischen“ Militärfeiertag halten und davon überzeugt sind, Israel hätte diesen Krieg „genauso“ angefangen, wie den Sechstagekrieg 1967, weil es so in der Bibel steht. Und das ist noch nicht mal der Witz, denn der besteht darin, dass eben diese Menschen sich für allgemein gut gebildet und überdurchschnittlich intelligent halten; wer die Verhältnisse in Deutschland nur ein ganz klein wenig kennt, weiß, dass die Betrofen_innen mit ihrem Selbstbild gar nicht so weit danebenliegen.
Wie gesagt: Es hatte das Handeln der gesellschaftlich fortschrittlichen Kräfte unter Führung des moralischen Gewissensweltmeisters aus Deutschland, „Friedens“-Nobelpreisträger Willy Brandt, den durchaus nicht unerwünschten Effekt, dass die zionistische Provokateurin und Bernstein-Sozialistin mit Postanschrift in Givat Ram, Golda Meir, endlich Farbe bekennen musste. Wie um klar zu machen: Bis hierhin – und nicht weiter, ließ sie 1973 ihr Atom-Arsenal ins hellste Scheinwerferlicht der orbital vorbeizischenden US-amerikanischen Spionagesatelliten rücken.
Soviel Wahrheit verdankt Israel, verdankt die Welt auch Willy Brandt, der in der Summe aus Kniefall und Nickel Grass in aller zu Gebote stehenden Deutlichkeit klar gemacht hat, dass er mit lebenden Zionisten ein Problem hat, aber nicht mit toten Juden; genau, wie unsere Freundin Inge Höger von der „Links“-Partei es tut, wenn sie erst noch schnell ein paar Stolpersteine verlegt, bevor sie sich für die Sache der Hamas auf irgendeinem Frauendeck Richtung Gaza wegsperren lässt, letzteres bevorzugt zusammen mit ihrer „Links“-Kollegin und unserer anderen Freundin, Annette Groth – ach, wenn doch bloß jeden Tag Flottillentag wär‘!
Die Soraya-Presse des Antizionismus Die Hauspostille der Islamischen Republik, „Der Spiegel“, und damals namentlich Hermann Schreiber, inspirierte die combinaison de chez Willy, „Kniefall ja – Selbstverteidigung nein“ dazu, jene Art von „Israel-Kritik“, die sich in Deutschland „Vergangenheitsbewältigung“ wähnt, auf feinstem journalistischem Porzellan, mit Trauerflor und Goldrand anzurichten, zu einer Tischdekoration aus Eichenlaub mit gekreuzten Schwertern, worüber die Leser_innen des Spiegel wohl ein paar germanisch depressive Krokodilstränen vergossen haben mögen – über diesen guten Deutschen, den Herrn Brandt, der den Juden doch tatsächlich den Holocaust verziehen hat. Nebenbei findet darin der Gedanke seinen Ausdruck, dass auch der brandtsche Friedensnobelpreis ein „Friedens“-Nobelpreis genannte werden durfte und darf.
Soviel zu dem, was man auch ohne Mordechai Vanunu über Israel und die Bombe wissen kann. Selbst das Zentralorgan des Zu-Spätkolonialismus, dem aufrechte Pro-Palästinenser von jeher ein ideologischer Greul sind, hat nichts als lobende Worte für Mordechai Vanunu übrig:
„Motivated by a desire to see a world free of nuclear weapons and disheartened by the ongoing Palestinian conflict, a short sequence of events led him to supply the London-based Sunday Times with pictures he had secretly taken in the Dimona nuclear plant and with detailed descriptions of what the paper would later describe as an Israeli nuclear weapons program.”
Wenn man die Partizipe jeweils in Großbuchstaben setzt, hätte das auch aus dem Büro des Generalsekretäres der Vereinten Nationen kommen können.
Dieser aufrechte Kämpfer für den Frieden, diese Ein-Personen-Anti-Atomkraftbewegung, diese Mensch gewordene Schnittmenge aus grün-alternativem „Atom-Ausstieg“ und christ-liberalem „kritischen Dialog“, Mordechai Vanunu, hatte dabei sogar noch Zeit für einen ausgedehnten Australien-Urlaub, bei dem er sich entschied, nicht länger auf den Messias zu warten, sowie Gelegenheit für ein Liebesabenteuer in London mit Abstecher nach Italien, der überraschend in Tel Aviv endete.
Mordechai Vanunu hätte die Willy-Brandt-Medaille für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet des „Friedens“, der Völkerverständigung, der Israel-Kritik und der Vergangenheitsbewältigung verdient wie kein Zweiter für seinen gut gemeinten Hilferuf ans Weltgewissen und für seine Aufklärungsarbeit, die – wie nicht anders zu erwarten war – von der Israel-Lobby und ihrer Medien-Kabale zu Tode geschwiegen wurden, so dass man es bis heute nicht laut genug in die Öffentlichkeit hinaus schreien kann: Ja, Israel hat (zensiert).
Noch heute, fast sieben Jahre nach seiner ersten Haftentlassung, der viele weitere Haftentlassungen folgen sollten, wird dieser aufrechte Mann auf Schritt und Tritt beschattet und darf Israel nicht verlassen. Zudem fahren die Leute bei Shufersal ihm immer mit dem Einkaufswagen in die Hacken, gießen seine Blumen nicht, wenn er verreist ist und selbstverständlich wird er auch noch gegen seinen Willen in der israelischen Staatsbürgerschaft festgehalten, welche er so gerne ablegen würde, nur um sich nicht länger für eine „Politik“ schämen zu müssen, die vor allem darin besteht, am Leben zu bleiben.
Und was macht die Weltöffentlichkeit angesichts all dieser Rechtsbrüche des zionistischen Staates? Sie schweigt. Im Gegensatz zu Israel wird die humanitäre Hilfsorganisation zur Befreiung Palästinas, die Hamas, sowie ihr Ableger in Ramallah, in den Medien ständig aufs Schärfste angegriffenen und das, obwohl sie im Epizentrum der von Israel zu verantwortenden humanitären Katastrophe mit Gilad Shalit auch noch einen Dauergast durchfüttert. Hier beweist sich der Unterschied zwischen einer verkommenen reaktionären Ideologie und einer gesellschaftlich progressiven Praxis, den man im Westen, insbesondere bei dessen Promotionagentur am East River, gar nicht wahr haben möchte.
Auch auf seinen ausdrücklichen Wunsch wird Vanunu sein verhasstes Personaldokument nicht los, und dabei stünden doch Hunderttausende – und zwar etwa drei Hunderttausende – bereit und würden ihm den belastenden Ausweis mit der Menora so gerne abnehmen, wenn sie nur könnten, und würde eine gewisse halachische Autorität sie nicht daran hindern, insbesondere die des sephardische Oberrabbiners.
Deshalb kann die Parole nur lauten: Let Vanunu go! Bevor das zionistische Gebilde zu einer erneuten „politischen“ Hexenjagd ansetzt und auch Vanunu das Schicksal von Tracy Turnblad Ethel Rosenberg teilt, muss dies die politische Linie jeder „Israel-Kritik“ sein, die es ernst mit sich meint.
Karl Eduard
Juli 17, 2011
Hört doch auf zu heulen. Natürlich war 1973 die Sowjetunion der Hort des Menschheitsfortschritts und nicht Israel. Da vom Willi Brandt zu erwarten, er solle Israel Sonderrechte eingestehen, die er nicht mal dem Taka Tuka Land oder Moskau zugestanden hätte, das ist doch mehr als weltfremd. Natürlich wußte die Welt 1973 auch noch nicht, daß Israel durchweg von lieblichen Elben bewohnt wird, die moralisch, geistig und kulturell hoch über allen anderen Völkern Mittelerdes stehen. Da kann so etwas schon einmal vorkommen. Denn hätte die Welt das gewußt, wie sie es heute weiß, sie hätte sich doch aus Scham gegenseitig mit den Kissen erstickt.
Иосиф Виссарионович Джугашвили
Juli 19, 2011
Kleine Korrektur, wenn Sie gestatten, verehrter Schwarzer Kanal seligen und zu Recht
unaufgeverklärten Angedenkens:Nach meinen Informationen — auch bestätigt durch meinen treuen Diener Maik, den emeritierten Wanzendompteur der Stasi (dessen und deren verdienstvolles Wirken im Hotel Neptun zu Warnemünde noch heute zu besichtigen ist) — hielt sich der unauffällig linientreue, unvergessen ost-affine Willy Brandt nur für wenige Jahre in Taka-Tuka-Land auf; die Linkssozialistin Astrid Lindgren deuchte ihn, den innigen Kenner Skandinaviens, allzu rechts.
Weigerte diese ländliche Neureiche sich doch störrisch, lumpige 112% ihres Einkommens an die Staatskasse der damals noch wahrlich revolutionär gesinnten schwedischen Arbeiterklasse zu entrichten.
(Dabei ist dieser Steuersatz, auch aus heutiger Sicht, noch als Gnade für Ausbeuter aller Art zu sehen; dass Lindgrens Pippi L. diversante Ansichten hatte, ist unschwer nachzulesen, wird allerdings in den gegenderten und gereinigten Neuauflagen nicht mehr zu finden sein. Undenkbar ist es nämlich, Worte wie „Affe“, „Neger“ und „Kuh“ — sosehr die Träger dieser Bezeichnungen sich aus sentimentalen Gründen dazu bekennen — die nachfolgende Generation kommunistischer Aktivisten vergiften zu lassen.)
Diese Erwägungen waren es, die den ruhmreichen Genossen Brandt bewogen, Taka-Tuka-Land den
HosenschlitzRücken zu kehren und sich überwiegend in Bunga-Bunga-Land von den Bürden seines Amtes zu erholen. Wer will es ihm verdenken? Auch ein Revolutionär braucht Bewegung der Hüften … und die Lendenkraft Brandts wird noch heute in Bonner und Berliner Staatratskorridoren ehrfürchtig erwähnt.Daß gerade die KPdSU (B) durch die diplomatisch verschwiegene Lieferung sowjetischen Nomenklatura-Wodkas jene wahrhaft staatsmännische Lendenkraft beflügelte, wird von den (wie immer) käuflichen Tintenstrolchen der westlichen Medien freilich verschwiegen.
Aber damit zu leben haben Sie, im vaterlandslosen Westen stets verleumdeter Genosse Karl Eduard, zweifellos gelernt. Ich nehme an, aus Ihrer geklonten Epidermis ließen sich (bis zum Kaliber 8,8 — cm, nicht mm) schußfeste Kampfanzüge und flak jackets herstellen, die jeden afghanischen Kamel
bräutigamtreiber zum Kommunismus bekehren würden.Das ist freilich Zukunftsmusik. Aber die Offenbarung Ihrer DNA wäre ein Schritt dorthin.
Alex
Juli 17, 2011
Bluthilde hätte Euch alle gevierteilt. Alle. Allesamt.
Иосиф Виссарионович Джугашвили
Juli 19, 2011
Seltsame Ansicht, Genosse Aleks.
Zu viert wären wir doch noch unbesiegbarer als jetzt schon.
Arwen Undómiel
Juli 17, 2011
Verehrter Genosse Karl Eduard:
manchmal finde ich Sie als Sozialdemokrat_in richtig authentisch.
Weltfremde Grüße, Ihre mittelrdige Elbin