Bremen: Hochburg unserer fünften Kolonne

Posted on Mai 26, 2010 von

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Es gibt nur wenige Städte, in denen die Erfolge proletarischer Bewusstseinsbildung sowohl bei den Massen als auch innerhalb der kritischen Intelligenz so weit fortgeschritten sind wie in Bremen. Und das nicht erst seit gestern und heute – oft genug war die Hansestadt sogar der progressiven Avantgarde noch einen Schritt voraus.

Die KPD war bis zu ihrem Verbot durch die imperialistisches Kriegstreiber und die kapitalistische Klassenjustiz ununterbrochen in der Bürgerschaft vertreten, Bremen war das 1979 erste Bundesland, in dem die Partei der kritischen Intelligenz einen Landtagseinzug schaffte und 2007 das erste Land in den 75 neuen Bezirken der DDR in spe (also den westdeutschen Bundesländern), wo der Partei der Arbeiterklasse der Wiedereinzug nach dem Schandurteil von 1956 gelang. Dass auch die DVU über einen langen Zeitraum hinweg in der Bürgerschaft vertreten war, sollte der fortschrittlichen Bilanz keinen Abbruch tun, ist sie doch bei aller reaktionärer Programmatik immerhin doch zu den antizionistischen Kräften zu rechnen.

Viel wesentlicher ist, dass die bremischen Universitäten seit Jahrzehnten nicht nur in ganz Westdeutschland, sondern über die Grenzen hinweg als Hort des Fortschritts bekannt waren (auch wenn mittlerweile die so genannte „Exzellenzinitiative“ einer faschistischen Gentrifizierung des Geistes gleichkommt), dass die Medien von einem besonders kritischen Bewusstsein geprägt sind und dass bereits in den 80er-Jahren mindestens 40 Pastoren der EKD durch Mitgliedschaft oder öffentliches Bekenntnis zur DKP klar Partei für Frieden, Fortschritt und Humanismus bezogen.

Kampf für den Frieden: Im sterbenden Spätkapitalismus...

Dieses Erbe haben die fortschrittliche Kräfte innerhalb der Hansestadt weitergetragen und heute dürfen wir uns freuen, dass gerade die fünfte Kolonne innerhalb der unter den so genannten Volkskirchen in Bremen bedeutsameren Evangelischen Landeskirche den revolutionären Kampf der Unterdrückten zu ihrer Sache macht und vor allem ihren weltbürgerlichen Horizont in Form einer kritischen Analyse der imperialistischen Machtpolitik der Yankees und des Weltzionismus unterstreicht.

Für fortschrittliche GenossInnen ist – dies sei angesichts der herannahenden Fußball-WM noch einmal unterstrichen – eine antideutsche Haltung Ehrensache. Deshalb können gerne auch bei uns jederzeit schwarz-rot-goldene Fanartikel gegen politisch korrekte Devotionalien wie Palitücher, rote Fahnen, Taliban-Sackklamotten oder Solidaritätsmarken für Nordkorea, Simbabwe, Iran, Gaza, Syrien, Venezuela, Kuba, den Sudan oder andere Träger antiimperialistischer Solidarität eingetauscht werden.

An der deutschen Kultur ist nur das erhaltenswert, was auf Marx, Engels, Freud, Reich und anderen fortschrittlichen DenkerInnen fußt und auch heute noch als Ausdruck einer den Errungenschaften der Moderne verpflichteten Gesinnung akzeptiert werden kann. Auch die NPD mit ihrer völkisch-biologistischen, auf Darwin zurückgehenden sowie vor- und antichristlichen Keulenschwingerideologie kann man auf ihre Weise zu den fortschrittlichen, antideutschen Kräften zählen.

Man kann aber kein glaubwürdiger, fortschrittlicher, antideutscher Sozialist sein, wenn man nicht im gleichen Atemzug auch aufrechter und kompromissloser Antizionist ist. Denn das spießige, christliche alte Deutschland, auf das sich beispielsweise faschistische Reaktionäre wie der schwedische Ausbeuterkapitalist Patrik Brinkmann berufen, hat – und da können wir solche Leute beim Wort nehmen – die gleichen Wurzeln wie der imperialistische Weltzionismus.  Und der christlich-jüdische Aberglaube war es ja, der auch hier das fortschrittliche und – wie auch der radikale Islam – der matriarchalischen Gesellschaft des Urkommunismus nähere Heidentum vorübergehend verdrängt hatte.

... und im entwickelten Sozialismus

Umso wichtiger, dass auf unsere fünfte Kolonne Verlass ist. Die kritischen EKD-ExponentInnen haben sich schon längst vom biblischen Aberglauben losgesagt und jetzt sind sie führend und in enger Abstimmung mit den Parteien der Arbeiterklasse und der kritischen Intelligenz, bürgerlichen Antifaschisten, aufgeklärten Medien und sogar dem Bürgermeister der Hansestadt ohne Pinkelpause damit beschäftigt, dem Zionismus die Maske vom Gesicht zu reißen.

Ein kleiner Ausschnitt alleine bereits aus dem Veranstaltungsprogramm des „Bremer Friedensforums“ der letzten Jahre zeigt, dass auf die bewährte Zusammenarbeit zwischen AntizionistInnen in EKD, Partei der Arbeiterklasse und anderen progressiven Zusammenschlüssen unter besonderer Berücksichtigung der bekannten Onkel Toms ZionismuskritikerInnen aus der israelischen Friedensbewegung Verlass ist:

Mittwoch, 19. August 2009, 19.30 Uhr, DGB-Haus, Bremen, Bahnhofsplatz 22-28, Israel/Palästina – Barrieren überwinden. Veranstaltung mit der israelischen Friedensaktivistin Keren Assaf [Mehr]
 
Freitag, 22. Mai 2009, Bremen: Podium „Kaukasus und Hindukusch – Wer traut dem gerechten Frieden?“ mit Renke Brahms (Pastor, Schriftführer Bremische Ev. Kirche, Bremen), Gernot Erler (MdB SPD), Caroline Kruckow (Ev. Entwicklungsdienst, Bonn), Dr. Reinhard Voß (Publizist, Diemelstadt), Mod.: Renke Brahms, Anwältin und Anwalt des Publikums: te Finckh-Krämer (Berlin), Jan Gildemeister (Bonn), Armin Wenzel (Kiel), (Vorbereitet von: Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden, Ev. Militärdekanat, Kiel), 18-20 Uhr, Congress Centrum, Kaisen-Saal, Messegelände, VA: DEKT [im Rahmen der Reihe „Podium Friedensethik“] Kontakt: 32. DEKT GSt. Bremen, An der Weide 50, 28195 Bremen, Tel.: 0421/43483-0, http://www.kirchentag.de

Freitag, 22. Mai 2009, Bremen: Podiumsgespräch „Wirtschaftsmotor Rüstung – Neue Waffen für neue Kriege? mit Lühr Henken (Sprecher Bundesausschuss Friedensratschlag, Kassel), Dr. Bernhard Moltmann (Vorsitzender Fachgruppe Rüstungsexport Gemeinsame Konferenz Kirche und Entwicklung, Frankfurt/Main), Dr. Ludger Volmer (Staatsminister a.D., Berlin), Mod.: Prof. Dr. Wolfram Elsner (Bremen), Musik: Die Schrägen Vögel, Gelting, 11-13 Uhr, Cap San Diego, Luke 3, Europahafen, VA: DEKT [im Rahmen der Reihe „Zentrum Welthandel“ – Ein Projekt der gastgebenden Region], Kontakt: 32. DEKT GSt. Bremen, An der Weide 50, 28195 Bremen, Tel.: 0421/43483-0, http://www.kirchentag.de

Freitag, 22. Mai 2009, 19.00 – 21.00 Uhr, Kulturzentrum „Paradox“, Bernhardstraße 12, Bremen, Friedensgespräch „Frieden als Herauforderung – Frieden wagen“ mit Willi van Ooyen, Fraktionsvorsitzender DIE LINKE im Hessischen Landtag, und Pröpstin Elfriede Begrich, Veranstalter: Rosa-Luxemburg-Initiative

Freitag, 22. Mai 2009, 16 Uhr, Evangelische Andreas-Gemeinde, Werner von Siemens Straße 55, Lühr Henken zum Thema „Rüstungsstadt Bremen – Todsichere Geschäfte“, in Zusammenarbeit mit der Bremischen Stiftung für Rüstungskonversion und Friedensforschung und dem Bremer Friedensforum

Donnerstag, 21. Mai 2009, 19.00 – 21.00 Uhr, Villa Ichon, Goetheplatz 4, Bremen, „Linke im weltanschaulichen Dialog: Mensch Marx, wo bist Du? Zur Aktualisierung linker Religionskritik, offene Gesprächsrunde mit: Dr. Dick Boer, Theologe (Niederlande), Ilsegret Fink, Pastorin i. R. (Berlin), Dr. Jan Rehmann, Philosoph (USA), Ton Veerkamp, Theologe (Amsterdam, Berlin, angefragt), Cornelia Hildebrandt, (RLS Berlin), Dr. Michael Ramminger, Theologe (Münster), Kuno Füssel, Theologe (Andernach), Dr. Gerd-Rüdiger Hoffmann (Senftenberg), Raul Fornet-Betancourt (Aachen), Jürgen Klute (MdB, angefragt), Bodo Ramelow (MdB, Zusage) Hartmut Drewes (Bremen), Veranstalter: Rosa-Luxemburg-Initiative

Donnerstag, 14. Mai 2009, um 19.30 Uhr im Konsul-Hackfressefeld-Haus. Der Völkerrechtler und Mitglied des Deutschen Bundestages, Prof. Dr. Norman Paech (Hamburg): „Legitime Selbstverteidigung oder Kriegsverbrechen? Der Krieg Gaza und das internationale Völkerrecht“

Mittwoch, 22. April 2009, 19:30 Uhr, Überseemuseum. „Begegnung. Nicht in meinem Namen.“ Felicia Langer, lange Jahre Rechtsanwältin in Jerusalem, sprach auf Einladung des „Netzwerks für einen gerechten Frieden im Nahen Osten“ am 22. April im Überseemuseum zur gegenwärtigen Situation in Israel.

Mittwoch, 25. Februar 2009, 19.30 Uhr, Überseemuseum. Zu dem Thema „Nach dem Gaza-Krieg – wohin steuert der Nahe Osten?“ sprach der israelische Historiker Moshe Zuckermann. Veranstalter waren die „Nahost-Initiative im Bremer Friedensforum“ und das Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung (BIZ). Zuckermann, der 1949 als Sohn von deutsch-jüdischen Holocaust-Überlebenden geboren wurde, hat in Deutschland studiert und lehrt heute an der Universität von Tel Aviv. Er gilt als radikaler Kritiker der israelischen Politik und Gesellschaft und strebt langfristig eine Konföderation zwischen Israel und einem unabhängigen Staat Palästina an. In Deutschland ist Zuckermann als politischer Publizist und Autor zahlreicher Bücher bekannt geworden, die sich vorrangig mit Israel, dem Nahen Osten und dem deutsch-jüdischen Verhältnis beschäftigen.
Interview und mit Moshe Zuckermann und Foto (Fotografin: Gülsüm Tan)

Die zionistischen Aggressoren haben nicht mit der Aufmerksamkeit der kritischen Presse gerechnet

 
Sonntag, 22. Februar 2009, 11 Uhr, „Menschenrechte – kein Thema in Palästina“, unter dieser Überschrift veranstaltet die „Nahost-Initiative im Bremer Friedensforum“ im Kino „Atlantis“ eine Film-Matinee. Die Filme haben die Menschenrechtssituation in den von Israel besetzten Gebieten zum Thema. Gezeigt werden „The Iron Wall“ (Palästina 2006) und „War-Kids – Jungsein in Palästina“ (WDR, Deutschland 2006).“ The Iron Wall“ informiert, wie die sich ausbreitenden israelischen Siedlungen im Westjordanland die Grundlagen des Friedensprozesses der 90er Jahre zerstörten und sich auf alle Bereiche des Alltagslebens der Palästinenser auswirkten. Außerdem beschäftigt sich der Film mit den Folgen des Mauerbaus für die Palästinenser. „War Kids“ berichtet über die desolate Situation von palästinensischen Jugendlichen in einem Flüchtlingslager.

20./21. Februar 2009, Konsul-Hackfeld-Haus, Birkenstraße 34, Das Militärbündnis NATO feiert den 60. Gründungstag. Aus diesem Anlass veranstaltet die bundesweit tätige „Kooperation für den Frieden“ eine Strategiekonferenz in Bremen.
Zum Flyer und zu den Bildern, die Begrüßung von Ekkehard Lentz (Bremer Friedensforum), siehe dazu auch auf der Homepage der Linken und die Pressemitteilung zu Paul Walker bei der 357. Friedenskundgebung in Bremen-Nord. Weitere Informationen: http://www.koop-frieden.de/

Dienstag, 18. November 2008, 20 Uhr, Dietrich Kittner in der Zionsgemeinde, Veranstaltung zum 25-jährigen Bestehen des Bremer Friedensforums

Donnerstag, 9. Oktober 2008, 20 Uhr, Kapitel 8, Domsheide 8, „Rüstungsstandort Bremen“, Referent: Lühr Henken, Veranstalter: Bremische Stiftung für Rüstungskonversion und Friedensforschung, Bremer Friedensforum u.a.

Sonnabend, dem 27. September 2008 um 12.30 Uhr auf dem Bremer Marktplatz , Frieden in Afghanistan – Ökumenische Andacht auf dem Bremer Marktplatz am 27. September 2008. Zu einer ökumenischen Andacht für den Frieden in Afghanistan luden Mitglieder Bremer Kirchengemeinden sowie das Bremer Friedensforum und die Deutsche Friedensgesellschaft (DFG/VK) ein. Für die musikalische Begleitung sorgte unter anderem der Bremer Landesposaunenwart Rüdiger Hille. Der fast sieben Jahre andauernde Krieg in Afghanistan hat nach Auffassung vom Pastor der St. Stephani-Gemeinde Friedrich Scherrer und den anderen Organisatoren trotz aller entgegen gesetzten Beteuerungen nichts verbessert, sondern vielmehr dafür gesorgt, dass Gewalt, Terror und Drogenhandel mehr und mehr den Alltag prägten. Die Bevölkerung lebe in ständiger Angst und unter unwürdigen sozialen Bedingungen, heißt es dazu in einem Friedensappell, den der Friedensbeauftragte der Bremischen Evangelischen Kirche, Pastor Martin Warnecke, verfasst hat und den über 30 Bremer Pastorinnen und Pastoren unterschrieben haben. Das Analphabetentum habe unter der Besatzung zugenommen (kein Wunder, gehen doch seither immer mehr Mädchen zur Schule, wo sie außer verätzten Gesichtern nichts mitbringen, während sie unter den Taliban zu Hause immerhin lernten, als Gebrauchsgegenstand die ihnen beigefügte Anleitung zu lesen), die durchschnittliche Lebenserwartung sei zurückgegangen. Täglich sterben 600 Kinder unter fünf Jahren (nicht zuletzt, weil die faschistische Besatzung die WiderstandskämpferInnen zwingt, ihrem pyrotechnischen Forscherdrang auf Marktplätzen statt zu Hause im Keller auszuleben). Der Friedensappell ist an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages gerichtet mit der Hoffnung, dass sie eine Verlängerung oder gar Erweiterung des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan ablehnen und sich für einen Abzug der Bundeswehrtruppen einsetzen. Der Abzug der Bundeswehr würde den USA und anderen Kriegsteilnehmern ein Signal setzen, ebenfalls ihre Truppen abzuziehen. Nur nach Abzug der ausländischen Truppen könne dieses Land wieder zu Frieden und Sicherheit gelangen. Der Abzug der Bundeswehr entspräche nicht nur dem Friedenswillen der Mehrheit unserer Bevölkerung, sondern wäre ein entscheidender Schritt auf dem Weg zum Ende dieses Krieges.

Bei einem so reichhaltigen Angebot dürfte für jede/n fortschrittliche/n GenossIn etwas dabei sein, zumal die einzelnen beteiligten Gruppen wie DFG/VK zusätzlich noch eigenständige Events wie Partys zur Feier des Todes von Bundeswehrsoldaten oder zum erfolgreichen  Beschuss von Sderot gestalten dürften. Auch in diesem Jahr sollte auf die GenossInnen Verlass sein.

Konnte zwar noch nicht alle in ihn gesetzten Erwartungen restlos erfüllen, aber ist in seiner israelkritischen Ausrichtung schon weit über das hinausgegangen, was bisherige US-Präsidenten an den Tag legten: Der ehrwürdige Genosse Obamugabe

Um den Wert der Arbeit des Bremer Friedensforums zu unterstreichen, sei noch auszugsweise auf die Erkenntnisse eingegangen, die dort der durch die rechtslastigen heimischen Medien einseitig informierten BürgerInnen oft noch vorenthalten werden.

So klärt uns beispielsweise die Genossin Iris Hefets über die faschistische Politik der rechtsextremen Regierung Netanyahu auf:

„Benjamin Netanjahu hat sehr viel Rückhalt in den USA, wie so viele bekam er ein Stipendium und wurde dort (in den USA) ausgebildet als Zionist.
Er hat die Sozialhilfe abgeschafft. Deshalb sind auch so viele in der Armee. Es gibt 2 Gruppen in der Armee: die erste ist zionistisch und die zweite ist es aus sozialen Gründen.“

Und hier werfen sie uns Linken vor, wir würden den Armen auch noch ihr Hartz IV wegnehmen wollen:

Dieser Genosse verdient sein Geld mittlerweile mit Demonstrieren und ist daher nicht mehr auf Leistungen nach dem SGB II angewiesen

Die Genossin Hefets unterstreicht auch noch einmal die in Deutschland im Vergleich zu Israel wesentlich ausgeprägtere Meinungsvielfalt: „In Deutschland ist man ja sehr kritisch, man ist sehr individualistisch, sogar im Ausland darf man als Deutscher Angela Merkel kritisieren. Im Gegensatz zu Deutschland ist man in Israel sehr kollektivistisch. Man hat EINE Meinung.  Man fährt auch nicht als Privatperson irgendwo hin, sondern immer als Botschafterin, als Repräsentant seines Staates.“ Jetzt verstehen wir umso mehr, woher die ganze Vielfalt in unseren Medien kommt, die große Unterschiedlichkeit in der Kommentierung und Berichterstattung (egal, ob es um Bush, die christliche Sexualmoral, Israel oder Obama geht – die veröffentlichten Meinungen könnten vielfältiger nicht sein), die Unterschiedlichkeit der Musik in den Radiosendern (nicht überall immer nur AOR, Country und Blues, sondern auch mal was Anderes, zB Lady GaGa, Robbie Williams oder Hip Hop), die Breite des politischen Spektrums in unserem Land oder der hohe Grad an Diversität im Schulwesen. Da kommen betonköpfige, gleichgeschaltene Militärstaaten wie Israel oder die USA natürlich nicht mit.  

Nicht mal die Gesetze der Logik lernen sie in Israel: „Das Wasser wird den Palästinensern geklaut. Die Palästinenser bekommen 20% und die Israelis 80% des Wassers, das von den Palästinensern geklaut wurde.“ Da wird also Wasser wild durch die Gegend verschoben, abgefüllt und rückgefüllt und das, während hier bei uns deutsche Flüsse durch ausländisches Wasser überflutet werden!

Die Einzigen, die in Israel noch vergnügt quieken können wie das Schwarzwild auf unserer heimischen Scholle, sind die Versicherungen, die sich an Risikozuschlägen bei den Gebäudetarifen dumm und dämlich verdienen: „Reiche Juden aus den USA von der Ostküste kaufen in Jerusalem Häuser auf, die sie nicht bewohnen, die das ganze Jahr über leer stehen außer wenn sie einmal im Jahr zu Besuch kommen. Dadurch steigen die Grundstückspreise und arme Israelis können sich das Wohnen innerhalb von Jerusalem nicht mehr leisten. Dadurch werden arme Israelis an den Rand, in die Siedlungen in den besetzten Gebiete gedrängt.“ Wetten, dass sie gleichzeitig keine Leistungen aus der Unfallversicherung bezahlen, wenn bei palästinensischen Friedenskämpfern ein paar Gliedmaßen nach Widerstandsaktionen mit Sprengstoffgürteln flöten gegangen sind?!

Bloß gut, dass die Genossin weiß, was zu tun ist: „Es geht aber auch um kulturellen Boykott. Zwischen dem Jordan und dem Mittelmeer leben 10 Millionen Leute. Davon werden aber nur die Hälfte von der israelischen Regierung anerkannt. Es gibt kein Volk auf der Welt, das einen solchen Kolonialismus betreibt. Das im selben Land lebt, wo es die Leute unterdrückt.
Es geht beim Boykott nicht darum, wer der Verkäufer ist, wenn man ein Basilikum nicht kauft, weil es aus Israel ist.
Der Boykott muss gemacht werden wie in Südafrika, bis die Apartheid aufhört.“
Auch wenn die holländischen Chilischoten immer wieder mal ein paar Tage eher vergammeln als die israelischen… und überhaupt: Shakshuka muss vom Speiseplan jedes zivilisierten und aufgeklärten Menschen verschwinden!

Wie schon am Sündenfall der Menschheit durch Abschaffung der matriarchalischen Gesellschaftsordnung des Urkommunismus ist auch an dem Unmut der Hamas und anderer Freiheitskämpfer jemand anderer schuld: „Es ist eine Unverschämtheit, zu sagen, die Araber wären antijüdisch, antisemitisch. Der Antisemitismus ist ein christliches Problem, kein jüdisches und vor allen Dingen auch kein türkisches. Nur die Christen wollen missionieren. Die Araber akzeptieren alle monotheistischen Religionen. Überall haben Juden friedlich leben können.
Es gab keine Vertreibungen von Juden unter den Arabern. Das ist eine Lüge. Nur aus Ägypten wurden Juden vertrieben. Der Rest wurde von den Aschkenasim gekauft.“

Angesichts der allgegenwärtigen Unterdrückung sind – wie auch schon der Genosse Brux und andere führende Intellektuelle zu betonen wussten – militante Aktionen verständlich und gerechtfertigt: „Es ist gut, wenn israelische Sportler sich nicht mehr aus ihren Kabinen heraustrauen. Zur Zeit der afrikanischen Apartheid hat man die afrikanischen Sportler viel mehr boykottiert: Man hat sie gar nicht mehr ins Land gelassen.“

Und wenn die Genossin Claudia Roth schon bei Boykottaufrufen gegen BP und ARAL angelangt ist, kann sie gleich einen weiteren anbringen: „H&M hat eine Filiale in Israel eröffnet. Man kann auch protestieren, indem man hier keine Waren mehr bei H&M kauft.“

Zum krönenden Abschluss sei dem geneigten Leser eine – zwar in unverschämter Weise von uns abgekupferte, aber gerade deshalb umso lesenswertere – proletarische Handreichung zur weiteren Vertiefung der Problematik empfohlen:  http://www.bremerfriedensforum.de/pdf/strohmeyer_nahost.pdf

So verstreicht auch die Zeit bis zur nächsten Israeli Apartheid Week schneller… und jeder fortschrittlich Denkende weiß, wo die Prioritäten der internationalen Friedenspolitik zu liegen haben…