Wissenschaft kann nur sein, was uns von unverstandenen mächten befreit und den menschen seine individualität und freie entfaltung in einem harmonischen kollektivsystem ermöglicht. Auch mathematik und ingenieurswesen muss, wenn sie denn wissenschaft sein wollen, der entdinglichung des menschen und der fortentwicklung der gesellschaft dienen. Alles andere wäre ein rückschritt in die vergangenheit und würde sie zu werkzeugen antihumanistischer unterdrückungseliten machen. Der anlass, warum das autorInnenkollektiv sich genötigt sieht, darauf hinzuweisen, ist, dass bestimmte berufsgruppen ihre faschistische gesinnung immer unverblümter zur schau stellen und ihre macht, die sie durch ihr exklusives fachwissen haben, missbrauchen.
Beispielsweise hat der bloggergenosse freeman, der offen für unsere genossInnen von der linkspartei eintritt, mit viel mühe metergenaue fakten zum fingierten pentagonangriff zusammengetragen und daraus im einklang mit dem richtigen klassenstandpunkt gefolgert, dass er unmöglich so stattgefunden haben kann, wie offiziell behauptet wird. Der missbrauch der mathematik in diesem schmierenartikel eines tumben sympathisanten des menschenverachtenden us-kapitalismus besteht nun darin, die zahlen nachzurechnen und auf das ergebnis zu kommen, dass die imperialismuskritische folgerung falsch sei. Dabei unterstellt er auch noch ganz undifferenziert allen imperialismuskritikerInnen antiamerikanismus, obwohl jeder kritische denker gar nichts gegen amerikanerInnen hat, sondern nur gegen das gebaren des komplexes aus korrupten wirtschaftseliten, anarchofaschisten, religiösen fundamentalisten und countrymusikern, die dieses land und seine vorherrschende bevölkerung zu dem weltpolitischen monster machen, das es ist.
Wir wollen also das klassenbewusstsein von ingenieuren und mathematikern betrachten.
In der gesellschaftskritischen schrift Engineers of Jihad von der soziologischen fakultät oxfords, auf die uns genosse müller dankenswerterweise hingewiesen hat, wurde diese frage untersucht, weil an es den genossInnen soziologInnen schon immer so vorgekommen ist, dass andere ehr spinner sind als sie selber. Es heisst dort auf S.52, dass „ingenieure vier mal religiöser und konservativer als sozialwissenschaftlerInnen (11.0) und drei mal religiös-konservativer als leute in künsten und geisteswissenschaften sind (14.3%).“ Religiosität kann man durch eine halbwillkürliche punktevergabe anhand eines suggestiven fragebogens mit einer handvoll grob angeordneter antwortmöglichkeiten so exakt wie metrische physikalische größen (länge, masse, geschwindigkeit) messen. die aussage, ingenieure seien vier mal religiöser, macht also sinn. Die einheit für religiosität ist nämlich das ratzinger. Null ratzinger ist die religiosität von 1g siliziumdioxid bei 0°C und normaldruck. 100 ratzinger sind die religiosität von 1l weihwasser. Gott selber hat auf dieser skala übrigens eine religiosität von unendlich Ratzingern. Da eine unendliche religiosität kein mensch aushalten kann (er würde sich zu tode beten), kann gott wissenschaftlich bewiesen nicht existieren.
Der befund aus der hochseriösen studie läßt zweierlei erschreckende interpretationen zu: Entweder sind ingenieure tatsächlich religiös, oder sie haben weder unrechtsbewusstsein noch soziale sensibilität dafür, was für ein gesellschaftsgefährdenden unsinn sie glauben. Die soziologInnen aus oxford ziehen letzters gar nicht in betracht. Es ist ja auch absurd, dass leute, die lieber mit technischen dingen als mit künstlerInnen, schriftstellerInnen, gesellschaftlichen milieus oder mandantInnen arbeiten, weniger auf politisch verantwortliche meinungsäußerung trainiert seien. Damit ist klar: Ingenieure sind anfällig für mystizismus. Eine bestürzende selbstoffenbarung eines kommentators ano nym (klingt vietnamesisch, der name) bringt es auf den punkt:
„das Ingenieusstudium sagt mir gerade deswegen zu, weil es faktisch ist und es keine Meinungen gibt. Hier wird blanke Wahrheit in Naturwissenschaft und Technik gelehrt. Es gibt einfach keinen Grund zur Diskussion und das liebe ich so daran. Was mathematisch nicht korrekt ist, wird verworfen. Vor allem glaube ich an den einzigen Schöpfergott.“
Keine kritik, keine religionskritik, keine gesellschaftskritik! Blinde mathematikgläubigkeit und dogmatismus statt moderner dialektik. Ein hinterfragen sozialrepressiver ideologien ist so unmöglich. Die wurzel des übels liegt also in der mathematik. Bei dieser erkenntnis werden wir nächste woche fortsetzen.
abschnittsbevollmaechtigter
April 1, 2010
Sehr schön. Vielleicht kann man im zweiten Teil dann noch herausarbeiten, daß es aber auch Probleme mit Wissenschaftlern gibt, die zu religionskritisch sind, wie etwa diesen Subjekten, die ständig die einzig wahre Klimareligion durch naturwissenschaftliche Nickeligkeiten in Frage stellen.
Elisabeth
April 14, 2010
Den Asiaten kann ich gut verstehen, wenn er sagt: „Es gibt einfach keinen Grund zur Diskussion und das liebe ich so daran.“ Die Erkenntnis, dass Diskussion überflüssiges Geschwätz ist, sollte viel massiver propagiert werden. Dann würde man auch mit den üblen Kritikern der Klimareligion, die nur Zweifel säen und die Propheten des Klimawandels in Mißkredit bringen wollen, nicht seine Zeit verschwenden.
neglectable
April 14, 2010
Ratzinger bei Normaldruck. 😀
Schweinelustig.
Ganz ehrlich, wenn ihr Großbuchstaben akzeptieren könntet und diese ganze, unlesbare ideologisch-dialektische Geschwurbel beiseite lassen würdet, würde ich gerne öfter bei Euch reinschauen.
crisismaven
April 14, 2010
Lieber Genosse neglectable, manche bluthilde-Kollektivgenossen, die noch mit Typenhebel-Schreibmaschinen arbeiten muessen, haben getreu der Stachanow-Lehre, dass zuviele Stuetzen im Bergwerk die Vortriebsgeschwindigkeit beeintraechtigen, zeitweise einen Dispens vom ZK, was den Einsatz der GROSSBUCHSTABEN betrifft. Dadurch sparen sie die umschalttaste und ohne dies waere der hervorragende mathematik-beitrag um mehrere wochen verzoegert worden. Bis dahin wollen wir aber schon die Weltrevolution ausgerufen haben (es sind noch ein paar Stellen als Ausrufer zu vergeben). Ausserdem ist eine Arbeitsgruppe der Stalin-Akademie noch damit beschaeftigt, herauszuarbeiten, inwieweit die im Kapitalismus „Kapitalien“ genannten Grossbuchstaben mit einer konsequent auf dem Klassenstandpunkt verankerten Literatur zu vereinbaren sind. Eine revisionistische Linie wollte daraufhin den Vorschlag duchsetzen, alles konsequent in Kapitaelchen zu setzen. Diese Vertreter einer missratenenen Konvergenztheorie sind aber nun zu 25 Jahren Arbeitslager verurteilt, was eine Neu-Zusammensetzung der Arbeitsgruppe erfordert, so dass sich die Frage klein- oder Grossbuchstaben weiter verzoegert. Da aber gerade eine Kampagne gegen das Grossbauerntum stattfindet, kann es sein, dass sich auf absehbare Zeit niemand traut, Woerter mit „Gross“ im Anlaut, zumindest offiziell, zu verwenden. Ich lege Wert auf die Feststellung, dass auch ich das nur im Rahmen der metatheoretischen Analyse tue und nicht aus Prinzip. Leider hat Genosse Stalin in seinem Buch DER MARXISMUS UND DIE FRAGEN DER SPRACHWISSENSCHAFT die Frage der Grossbuchstaben nicht abschliessend geklaert, aber Genossen und Genossinnen: ist das nicht vielleicht auch eine dekadente Diskussion angesichts der viel groesseren Probleme, denen wir gegenueberstehen?
abschnittsbevollmaechtigter
April 14, 2010
Das sehe ich ganz anders. Genosse Stalin hat ja nicht nur durch den Inhalt seiner Sätze zu uns gesprochen, sondern auch (und gerade!) durch deren Form. Alle Klassiker des Marxismus-Leninismus-Stalinismus haben Klein- und Großbuchstaben benutzt. Vielleicht sollten hier wirklich mal einige Genossen Selbstkritik üben und darüber nachdenken, ob sie mit ihrem Kleinschrieb wirklich dem Genossen Stalin nachfolgen oder nicht vielmehr irgendwelchen formalistischen Trotzkisten.
Auf Stachanow kann man sich hier nicht berufen, weil die Einsparung beim Schreiben millionenfach wieder aufgewogen wird durch die Mehrzeit, die die Myriaden unserer Leser zusätzlich benötigen, um die Texte zu entschlüsseln. Gesamtvolkswirtschaftlich ist der Schaden unübersehbar und wächst täglich mit der Zahl unserer Leser, die in der gesparten Zeit schon wieder ein paar Nachbarn, Verwandte oder Kollegen denunzieren könnten. Insofern ist die Kleinschreibung auch ein ernsthaftes Sicherheitsrisiko, da viel zu wenig denunziert wird und infolgedessen einige Oblaste die Erschießungsquoten schon nicht mehr erfüllen können.
feliksdzerzhinsky
April 14, 2010
Heest det immer noch Oblaste? Ich dochte det heest nu Ogunststoffe?
Nostalgie
April 14, 2010
Wundervolle Analyse.
Aber Genossen habt ihr überlegt wieviel Weihwasser es leider immer noch gibt?
In jeder katholischen Kirche den Gegenwert von tausend Ratzingern?
Wie soll angesicht dieser Armee die Revolution gelingen?
Die Genossen von der 5. Kolonne in Berlin, Ettal und vor allem in den Medien haben ja ihr Möglichstes getan, aber trotz absoluter Aufbauschung der Fälle von 1 mal guggen hin zu 20 mal Vergewaltigen schaffen wir diese Potenzierung leider immer noch nicht.
harrytisch2009
April 14, 2010
sobald ich den nächsten beitrag fertig habe, werde ich in mich gehen und in ruhe die genialen worte des genossen stalin so lange studieren und auf mich wirken lassen, bis ich daraus eine antwort auf die frage der groß- und kleinschreibung gefunden habe.
ergibt die wörtliche interpretation keine eindeutige lösung, muss es das bestreben jedes sozialisten sein, den willen den genossen aus dem sinnzusammenhang zu verstehen.
mir war gar nicht bewusst, dass der genosse stalin neben seiner sonstigen genialität auch noch ein so begnadeter sprachwissenschaftler war.
Nostalgie
April 14, 2010
Der große und ruhmreiche Genosse Stalin hat auf alles und jedes eine Antwort.
Man könnte ihn durchaus auch noch der Formel für das Higgs Teilchen fragen.
Aber, nein die Imperialisten untertunneln ja lieber die Schweizer Berge und verschleudern die von den werktätigen Massen erarbeiteten Steuergelder.
harrytisch2009
April 15, 2010
der genosse stalin hat diese formel gekannt. er hat sie uns nur nicht verraten, zum einen, um zu verhindern, dass sie den imperialisten in die hände fallen könnte und zum anderen, damit wir uns nicht langweilen müssen.
abschnittsbevollmaechtigter
April 14, 2010
Vielleicht sollte man ja bei der Gelegenheit gleich Nägel mit Köpfen machen und das Blog auf Russisch umstellen.
harrytisch2009
April 15, 2010
zuerst sollten wir damit beginnen, die besten fakten über den genossen stalin gemeinsam zusammenzutragen.
es kann nicht angehen, dass bislang nur der reaktionäre yankee-faschist chuck norris und der ehrwürdige genosse barack h. obama in den genuss solch bleibender erkenntnisse gekommen sind.
neglectable
April 14, 2010
Donnerwetter, eine kleine Anmerkung stürtzt die Ideologen gleich in eine handfeste Krise. Dann werd‘ ich Euch, Genossen, besser erst später verraten, daß ich ein Kapitalist bin. Solange, es lebe die Revolution!
CrisisMaven
April 15, 2010
Genosse neglectable, wir geben keinen so schnell auf. Gen. Stalin dachte auch zuweilen, er wolle Priester werden.
neglectable
April 15, 2010
Ja, das kenn‘ ich. Hatte auch mal so eine Phase, bis ich feststellte, daß ich auf Mädchen steh. Glück gehabt, in meiner Kolchose hätte ich da wohl nix zu lachen.
serioussam
April 15, 2010
Das ist absolut KRANKE SCHEISSE!
Euer Hirn blubbert doch nur noch unkontrolliert in der Scheisse rum! Leute wie Euch sollte man ABFÜHREN und der SICHERHEITSVERWAHRUNG zuführen! Bis in alle Ewigkeit!
harrytisch2009
April 15, 2010
genosse, ich mache mir ernsthafte sorgen darüber, dass der imperialistische kapitalismus unserer zeit dich ähnlich kaputt machen könnte wie den genossen brux.
als gläubiger atheist müsstest du doch wissen, dass es so etwas wie eine „ewigkeit“ nicht geben kann, da bekanntlich alle materie durch den urknall enstanden war und der evolution unterworfen war. eines tages wird sie entsprechend auch wieder verschwinden. hast wohl in der pisa-schule nicht aufgepasst, die dir deine bildung ermöglicht hat…
politbuerokrat
April 16, 2010
Gewalt und schimpfworte sind alles, was du kannst, wenn du keinen intellektuellen zugang zu vortgeschrittener kritischer theorie hast? Setze dich hiermit mal auseinander. „Der bürgerliche Staat ist die politische Gewalt der kapitalistischen Gesellschaft“ ist nämlich genauso wahr wie die newton’schen gesetze. Wir sind also nicht nur ein paar linke spinner sondern viele. Und wir wissen, wo dein haus wohnt, wo du unkontrolliert in deinem scheißgeld sitzt und kacke blubberst.
Elisabeth
April 16, 2010
Bezugnehmend auf den Link, mit dem sich serioussam auseinandersetzen sollte, möchte ich folgendes Zitat herausgreifen: c) Was die Psychologie mit dem IQ mißt, weiß sie nach eigenem Bekunden nicht. Aber wofür sie mißt – das weiß sie wieder ganz genau!
Hier stellte sich aber die Frage, was man bei serioussam hätte messen können.
Wofür man etwas messen sollte, was mangels Vorhandenseins nicht messbar ist, weiß ich nicht.
politbuerokrat
April 16, 2010
Eben, wer nicht mal weiss, dass der kapitalismus im imperialismus gipfelt, der ist telligent.
crisismaven
April 16, 2010
Dear comrade Elisabeth, mit einem so englisch-protestantischen Vornamen seist Du entschuldigt, dass Du Dich mit dem sog. Messopfer nicht auskennst. Messen sind dazu da, als Kommunist an der heiligen Kommunion (darum ja Deutsche Kommunionspartei) teilzunehmen. es gibt eine ganze Messtheorie, nennt sich grüne Liturgie, schon im 5. vorchristlichen Jahrhundert von Likurg erfunden, dessen IQ schon damals ausser Frage stand. Von da aus verbreitete sich messen im ganzen Abendland, angemessene Anzuege, angemessene Gegenschlaege, angemessene Behandlung.
Elisabeth
April 16, 2010
Werter Genosse crisimaven, bisher war ich der Meinung mein Vorname sei eher thüringisch-katholisch. Danke für die Aufklärung! Eigentlich habe ich geglaubt, die grüne Liturgie wäre von Li Gurk erfunden worden, einem in Kärnten aufgewachsenen Chinesen, der in Nähe des Stiftes Gurk jetzt ein China-Restaurant betreibt. Aber es wäre auch vermessen zu glauben, jemals ausgelernt zu haben. Again what learned, dear comrade cisismaven.
crisismaven
April 16, 2010
Ist das China-Restaurant spartanisch eingerichtet? Dann ist es ein Nachfahre. Erstaunlich, wie ueber fast hundert Generationen und soviele Kontinente manche Familientraditionen erhalten bleiben. Das muessen die Rothschilds erstmal nachmachen.